Essen/Bergheim. . Der Essener Energiekonzern RWE plant bis ins Jahr 2024 rund 1000 Stellen einzustreichen. Grund dafür sind die Klimaschutzpläne der Bundesregierung.

Dem Kohle-Kompromiss bei den Klimaschutzplänen werden beim Energiekonzern RWE rund 1000 der insgesamt 10 000 Stellen in der Braunkohlesparte zum Opfer fallen. Das kündigte Matthias Hartung, Chef der RWE Power AG, in Bergheim an. 17 von 20 Braunkohleblöcke sollen langfristig abgeschaltet werden. Welche es betrifft, stehe noch nicht fest, sagte Hartung.

Der Vorstandsvorsitzende der RWE Power AG. Matthias Hartung, erklärte die Pläne von RWE.
Der Vorstandsvorsitzende der RWE Power AG. Matthias Hartung, erklärte die Pläne von RWE. © dpa

Bevor die Blöcke ganz vom Netz gehen, sollen sie für maximal vier Jahre als Kapazitätsreserve dienen. Laut dem Eckpunktepapier der Bundesregierung zur CO2-Minderung, sollen zwischen 2017 und 2020 Anlagen mit 2,7 Gigawatt in diese Reserve überführt werden. Etwa die Hälfte davon würde auf RWE entfallen, wie Hartung betonte.

Deutsche glauben an Braunkohle

Dadurch, dass die Blöcke zunächst für vier Jahre auf Reserve gehen könnten, hätte man bis ins Jahr 2024 Zeit, die Stellen abzubauen, betonte RWE Power-Personalchef Erwin Winkel. „Wir haben einen Altersdurchschnitt von 49 Jahren, so dass sich einiges, aber natürlich nicht alles demographisch regeln lassen wird“, sagte er.

Laut einer von RWE und dem Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführten Befragung gehen über 74 Prozent der Deutschen davon aus, dass der Energiebedarf in Deutschland in absehbarer Zeit nicht allein durch erneuerbare Energien abgedeckt werden kann. Deshalb werde auch die Braunkohle weiterhin eine große Rolle spielen müssen, so Forsa.