Frankfurt/Main. Wegen der Griechenland-Krise mussten die Anleger am Frankfurter Aktienmarkt viel einstecken. Gerade sind sie gelassener, denn der Dax steigt wieder.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt erweisen sich am Donnerstag einmal mehr als krisenerprobt: Trotz der anhaltenden Hängepartie im griechischen Schuldendrama hat sich die Erholung im Dax fortgesetzt. Dabei müssen die Marktteilnehmer allerdings weiter mit starken Schwankungen leben. Für Ablenkung vom Dauerthema Griechenland sorgt am Nachmittag der US-Arbeitsmarktbericht.

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Der deutsche Leitindex gewann im frühen Handel 0,30 Prozent auf 11 2144 Punkte. Tags zuvor hatte sich der Dax bereits um gut 2 Prozent von seinem Kurseinbruch zu Wochenbeginn erholt. Der MDax der mittelgroßen Werte verbesserte sich am Morgen um 0,17 Prozent auf 20 067,61 Punkte, und der Technologiewerte-Index TecDax kletterte um 0,48 Prozent auf 1680,42 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte moderat zu.

RWE-Aktien im Fokus

Am Donnerstagnachmittag steht bereits der US-Arbeitsmarktbericht für Juni auf der Agenda, weil Freitag Feiertag in den Vereinigten Staaten ist. Die Experten der Commerzbank und der Helaba sind optimistisch. Helaba-Analyst Ralf Umlauf schaut vor allem auf die Lohnentwicklung. "Sollte es hier zu weiteren Bewegungen nach oben kommen, wovon wir mittelfristig ausgehen, dürfte das Thema Zinswende bei der Fed wieder konkreter werden", erklärte Umlauf. Die Kennzahlen vom Arbeitsmarkt sind von großer Bedeutung, weil die amerikanische Notenbank Fed ihre Geldpolitik stark am Jobmarkt ausrichtet.

Klar im Fokus standen die Aktien von RWE mit einem Sprung um über 4 Prozent. Die umstrittene Strafabgabe von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) für alte Kohle-Kraftwerke ist endgültig vom Tisch. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und CSU-Chef Horst Seehofer legten sich in der Nacht zu Donnerstag stattdessen darauf fest, zur Erreichung ihrer Klimaschutzziele Braunkohle-Kraftwerke vom Netz zu nehmen und in eine Reserve zu schicken. Auch Eon-Aktien verbesserten sich um gut 1,5 Prozent. (dpa)