München. Zum zweiten Mal in Folge hat sich der ifo-Index für das Weltwirtschaftsklima verbessert. Wie Ifo-Chef Hans-Werner Sinn am Mittwoch mitteilte, kletterte der Index im dritten Quartal von 64,4 Punkte auf 78,7 Punkte. Vor allem staatliche Konjunkturpakete zeigten Wirkung.

In der weltweiten Wirtschaftskrise sehen Experten Licht am Ende des Tunnels: Zum zweiten Mal in Folge hat sich der ifo-Index für das Weltwirtschaftsklima verbessert. Wie das Münchner Forschungsinstitut am Mittwoch mitteilte, kletterte der Index im dritten Quartal von 64,4 Punkte auf 78,7 Punkte. Der Anstieg resultiere in erster Linie aus den deutlich günstigeren Erwartungen für die nächsten sechs Monate, erklärte ifo-Chef Hans-Werner Sinn. «Doch auch die Einschätzungen der derzeitigen wirtschaftlichen Lage haben sich erstmals seit dem dritten Quartal 2007 leicht gebessert.»

Der entsprechende Teilindex stieg um 3,6 Punkte auf 42 Punkte. Der Index zu den Erwartungen schnellte um 24,5 Punkte auf 114 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit fünf Jahren. Ifo-Experte Klaus Abberger warnte dennoch vor Euphorie: «Die Frage ist, ob es eine nachhaltige Entwicklung ist». Vor allem staatliche Konjunkturpakete sorgten derzeit weltweit für eine Entspannung der wirtschaftlichen Lage. In nächster Zeit müsse sich zeigen, ob die Wirtschaft den positiven Trend selbst tragen könne.

Großer Optimismus in Nordamerika und Asien

Besonders optimistisch zeigten sich die mehr als 1.000 befragten Experten für Nordamerika und Asien. Erneut verbessert haben sich auch die Erwartungen in Westeuropa, Russland und Lateinamerika. Für Mittel- und Osteuropa dagegen zeigten sich die Experten für die kommenden Monate eher skeptisch. Dort und im Euroraum wurde auch die aktuelle Lage schlechter als im Vorquartal bewertet. Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation registrierten die Experten aber in allen großen Regionen.

Weltweit sind die Inflationserwartungen für 2009 mit 2,5 Prozent deutlich niedriger als für das Vorjahr. Nach den Erwartungen der befragten Experten aus 92 Ländern wird sich der Preisanstieg im Verlauf der nächsten sechs Monate auf dem derzeitigen niedrigen Niveau stabilisieren. Für 2009 werde weder ein Inflationsschub noch ein Abrutschen in die Deflation erwartet, hieß es. (ap)