Bonn/Frankfurt. .
Die Post-Streiks gehen in die dritte Woche, der Lufthansa droht ein neuer, unbefristeter Arbeitskampf durch die Flugbegleiter. Beide Auseinandersetzungen spitzten sich am Wochenende weiter zu.
Bei der Post befinden sich laut Verdi mittlerweile gut 25 000 Mitarbeiter im Ausstand, Folge seien teils „chaotische Verhältnisse“. Dagegen sagte eine Post-Sprecherin, rund 80 Prozent der Briefe und Pakete würden pünktlich zugestellt. Zu Beginn des Streiks war jedoch noch von 90 Prozent die Rede. Ein Hinweis auf wachsende Streikfolgen ist zudem die jüngste Aktion der Post: Um den „Service auch in Streikzeiten möglichst hoch zu halten“, habe man sich für eine Zustellung am Sonntag entschieden, hieß es. Mitarbeiter und Aushilfen wurden aufgerufen, dies freiwillig zu tun. Wie viele mitmachten, blieb unklar. Laut Verdi NRW habe es von der Post „sanften Druck und 100 Euro Zulage“ gegeben.
Die Gewerkschaft forderte die Landesregierung auf, die „ungesetzliche Sonntagsarbeit“ zu unterbinden. Unterstützung erhielt Verdi vom SPD-Konvent. Er wandte sich in einer Resolution gegen die „beabsichtigte Flucht aus tarifvertraglichen Vereinbarungen“.
Auch der Lufthansa drohen unbefristete Streiks, nachdem die Schlichtung mit dem Kabinenpersonal gescheitert ist. Die Gewerkschaft Ufo will heute ihr weiteres Vorgehen verkünden, betonte aber, man sei streikbereit. Eine Urabstimmung dazu hatte bereits stattgefunden. Die Lufthansa forderte Einschnitte bei der Altersversorgung der Flugbegleiter. Darum geht es – auf anderem Niveau – auch bei den Piloten. Hier läuft die Schlichtung mit der Gewerkschaft Cockpit noch bis Ende Juli.