Jahr für Jahr dasselbe Spiel: Als wäre es ein Naturgesetz, dreht der Verkehrsverbund alle zwölf Monate einmal kräftig an der Preisschraube. Geschadet hat es dem VRR bisher nicht. 2014 hatte der Verbund weniger Fahrgäste, aber höhere Einnahmen durch den Ticketverkauf. Bisher nahmen die meisten Bus- und Bahnkunden die Tarifsteigerungen also hin. Manche sicher zähneknirschend in Ermangelung echter Alternativen, andere in der Einsicht, dass Mobilität in unserer Gesellschaft ihren Preis und der hoch subventionierte ÖPNV bislang kein Rechtfertigungsproblem damit hat, zu sozialverträglichen Konditionen nicht kostendeckend betrieben werden zu können. Das Auto als Maßstab der Mobilität in unserem Land hat neben dem Umwelt- eben auch stets das Kostenargument gegen sich.

Daran ändern auch die derzeit vergleichsweise moderaten Spritpreise wenig. Niemand glaubt ernsthaft, dass Öl auf Dauer günstig bleibt. Im Moment ist es aber so. An der Zapfsäule erleben die Verbraucher eine Art Konjunkturprogramm. Und da darf man auch mal fragen, warum die Nahverkehrsbetriebe mit ihren zahllosen Buslinien die niedrigen Kraftstoffkosten nicht an ihre Kunden weitergeben.