Essen. .

Zum dritten Mal haben sich NRW-Kommunen jetzt per Gemeinschaftsanleihe Geld auf dem Kapitalmarkt geborgt. Bei der aktuellen Transaktion wurden 250 Millionen Euro eingesammelt, die sich wie folgt verteilen: Gelsenkirchen 24 Prozent, Essen, Bielefeld und Remscheid jeweils 20 Prozent sowie Hagen 16 Prozent. Die Emission des festverzinslichen Papiers, das bei einer jährlichen Ausschüttung von 1,25 Prozent eine Laufzeit von sieben Jahren hat, spült freilich kein zusätzliches Geld in die leer gefegten Kassen der Städte. Die Millionen dienen nur einem Zweck: der Umschuldung kommunaler Kassenkredite. Durch die Umwandlung sei man besser gegen mögliche Zinsrisiken gewappnet, sagte Essens Kämmerer Lars Klieve dieser Zeitung.

Kassenkredite sollen eigentlich nur kurzfristige Liquiditätsengpässe überbrücken. Besonders in den Revierstädten ist dieser Kommunal-Dispo in den letzten Jahren jedoch explosionsartig angewachsen. Allein in Essen belaufen sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten auf 2,4 Milliarden Euro. Aus Anlegersicht haben die Kommunalanleihen den Reiz einer sicheren Geldanlage, weil Kommunen nach deutschem Recht nicht Pleite gehen können. Bei früheren Städte-Anleihen waren unter anderem auch Dortmund, Bochum und Herne mit im Boot.