Essen. Der unbefristete Streik bei der Deutschen Post legt die Zustellung lahm. Wir zeigen Alternativen auf, mit denen Brief und Paket pünktlich ankommen.
Die Kündigungsfrist verstreicht, die Geburtstags-Glückwunsche erreichen den Opa erst nachträglich, die Bewerbung für den neuen Job geht zu spät ein: Der unbefristete Streik bei der Deutschen Post hält viele Unliebsamkeiten bereit - es sei denn, man kennt Alternativen.
Post-Alternativen: Briefversand
Das private Postunternehmen PIN Mail mit Sitz in Berlin ist zwar nur in der Bundeshauptstadt mit ihren grünen Briefmarken und -kästen vertreten, bietet online aber die Möglichkeit, einen eBrief zu verschicken. Der Kunde lädt seine Dokumente hoch, das PIN-Team druckt aus, kuvertiert, frankiert und verschickt. Allerdings ist dafür die Einrichtung eines Benutzerkontos vonnöten, zudem entscheidet die Postleitzahl des Empfängers darüber, ob der Brief in das Zustellgebiet von PIN fällt. Andernfalls übernimmt der Kooperationspartner die Sendung - und das ist die Deutsche Post. Der Zustellgebietsprüfer schafft Klarheit. Für den Versand eines Standardbriefs berechnet PIN 56 Cent, Zahlungsmöglichkeiten sind PayPal, die Sofortüberweisung sowie die nachträgliche Rechnungslegung für Vertragskunden. Das Verschicken von Einschreiben oder Auslandspost ist mit PIN nicht möglich.
Auch eine Möglichkeit: seinen Brief per Expressversand zu verschicken. Dieser Service wird nicht bestreikt, kostet aber auch dreimal so viel wie ein normaler Brief. Die Online-Portale posttip.de und versandtarif.de geben einen Überblick über weitere, auch regionale Konkurrenzunternehmen der Deutschen Post. Ist eine Antwort auf ein Schreiben lediglich in Textform und nicht explizit in Schriftform nötig, tut es in der Regel auch ein Fax oder eine Email.
Post-Alternativen: E-Post
Die Deutsche Post selbst bietet Alternativen zur gerade bestreikten, klassischen Briefzustellung. E-Postbriefe lassen sich mit dem E-Post Mailer verschicken, in Streikzeiten allerdings nützt einem nur der rein digitale Briefverkehr wirklich. Dafür muss auch der Empfänger im Besitz einer E-Post-Adresse sein. Ist dies der Fall, sind sogar Einschreiben möglich. Um den Service zu nutzen, muss man sich per Post-Ident-Verfahren registrieren. Der Gang zur nächsten Post-Filiale ist damit unumgänglich.
Post-Alternativen: DE-Mail
Die elektronische Kommunikation per DE-Mail gilt als Pendant zur Briefpost: rechtssicher, vertraulich, verbindlich. Anbieter sind neben der Deutschen Post E-Mail-Provider wie die Telekom, Web.de und GMX.de. DE-Mails erstellen Signaturen, die den Versand, den Zugang und die Abholung bestätigen. So lassen sich auch Einschreiben verschicken. Ganz wichtig dabei: Die Kommunikation zwischen der klassischen Email und DE-Mail ist nicht möglich.
Bundesweit tausende Paket-Shops: Zur Not geht so der Brief raus
Post-Alternativen: Paketversand
Der Hamburger Versand-Riese Hermes betreibt bundesweit rund 14.000 Paket-Annahmestellen. etwa in Bäckereien, Zeitschriftenläden und Tankstellen. Der Paketshop-Finder zeigt den jeweils nächsten Standort, mittlerweile ist das papierlose Erstellen von Paketscheinen per Smartphone-App möglich. Auch die Abholung des Pakets von zuhause nach telefonischem Auftrag ist möglich. Ein weiterer Vorteil: Viele Paket-Shops - etwa jene in Kiosks, Trinkhallen oder Tankstellen - haben sonntags geöffnet. Wer Porto-Preise ab 3,89 Euro nicht scheut, wird auf diesem Weg auch seinen Brief los. Hermes versendet europaweit, bezahlt wird bar.
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DPD ist in Deutschland mit 6000 Shops vertreten und bietet wie Hermes einen Paketshop-Finder, die Abholung der Sendung von Zuhause sowie europaweiten Versand. Zusätzlich zur Barzahlung ist beim Online-Versand auch die Zahlung per PayPal oder Lastschrift möglich. Ähnlich wie bei DPD zahlt man bei GLS, das bundesweit mit rund 5000 Shops am Markt ist, per PayPal oder Kreditkarte. Auch GLS bietet eine Paketshop-Suche und den europaweiten Versand. Der Paketversand mit UPS oder FedEx ist für Privatpersonen vergleichsweise teuer.
Post-Alternativen: Kurierdienste
Nicht ganz billig, aber schnell: Ein Blick ins Branchen- bzw. Telefonbuch oder die Suche im Netz offenbaren die Fahrrad- und Autokuriere der Region. Bleibt einem nichts anderes mehr übrig, als zum eigenen Kurier zu werden, sprich die Sendung selbst zum Empfänger zu befördern, sollte nach Möglichkeit eine dritte Person den fristgerechten Einwurf des Briefes oder die Abgabe des Paketes bezeugen.