Berlin. Im Tarifkonflikt bei der Post ruft die Gewerkschaft Verdi ihre Mitglieder ab Anfang kommender Woche zum Streik auf. Wann genau, sagt sie noch nicht.

Bei der Deutschen Post soll Anfang kommender Woche ein unbefristeter Streik beginnen. Derzeit liefen die Vorbereitungen, der genaue Starttermin werde noch genannt, hieß es am Freitag bei der Gewerkschaft Verdi in Berlin.

Die Gewerkschaft hatte bereits angekündigt, die Tarifverhandlungen für gescheitert zu erklären, wenn die Post ein Verdi-Angebot nicht annehme. Der Konzern wollte sich erst Anfang kommender Woche zu der Forderung der Gewerkschaft äußern. Dass Verdi eine Frist gesetzt habe, zeige, dass der Vorschlag nicht ernst gemeint und lediglich Taktik sei, erklärte das Unternehmen am Donnerstag. "Das Stellen eines einseitigen Ultimatums lässt jeglichen Willen zu einer Einigung am Verhandlungstisch vermissen." Zweifelhaft sei, ob ein Streik überhaupt zur Lösung des Konflikt beitragen könne.

Es geht um 140.000 Beschäftigte

Gestritten wird über die Arbeitsbedingungen von rund 140.000 Beschäftigten. Vor allem aber will Verdi erreichen, dass rund 6000 Paketzusteller aus regionalen Gesellschaften in den Haustarif der Post zurückkehren.

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Dafür würde die Gewerkschaft für 2015 auf eine lineare Lohnerhöhung verzichten - sie fordert allerdings eine Einmalzahlung von 500 Euro und ein Lohnplus von 2,7 Prozent im kommenden Jahr. Das Angebot sei bereits ein Kompromiss und entlaste die Post, betonte Verdi-Vize Andrea Kocsis. Sie warf dem Unternehmen vor, sich nicht zu bewegen.

Die Arbeitgeber hatten zuvor skeptisch auf den Vorschlag der Gewerkschaft reagiert. Er löse nicht das strukturelle Problem, dass die Post doppelt so hohe Löhne zahle wie viele Wettbewerber. Die Post müsse wettbewerbsfähiger werden, sonst sei die Zukunft des Unternehmens in Gefahr. (dpa)