Berlin.
Im Tarifkonflikt für 140 000 Beschäftigte der Deutschen Post hat die Gewerkschaft Verdi den Spieß umgedreht. Sie legte der Post gestern ein eigenes Angebot vor und räumte ihr eine Erklärungsfrist bis Donnerstag ein. Die Arbeitgeber wiesen den Vorschlag zurück, und man vertagte die Verhandlungen. Verdi will erreichen, dass die 49 regionalen Gesellschaften für die Paketzustellung in den Haustarifvertrag zurückkehren. Dort arbeiten heute nach Angaben der Post bereits mehr als 6000 Menschen. Bezahlt werden sie nach dem in der Regel niedrigeren Tarif des Speditions- und Logistikgewerbes.
Im Gegenzug zur Rückkehr in den Haustarifvertrag würde die Gewerkschaft für 2015 auf eine lineare Einkommenserhöhung verzichten. Stattdessen fordert sie eine Einmalzahlung von 500 Euro. Zum 1. August 2016 würden die Entgelte nach Verdi-Vorschlag um 2,7 Prozent angehoben. Der Tarifvertrag hätte eine Laufzeit von 27 Monaten. Er beinhaltet auch, dass neu eingestellte Beschäftigte länger in einer Gehaltsstufe bleiben, bevor sie aufsteigen.
Die Post bezeichnete den Verdi-Vorschlag als „Mogelpackung“.