Athen.
Trotz klarer Zusagen aus Athen gibt es weiter Wirbel um die fristgerechte Rückzahlung griechischer Kredite an den Internationalen Währungsfonds. Athen werde die im Juni fälligen Raten von 1,55 Milliarden Euro nicht begleichen, wenn es zuvor keine Lösung mit den Gläubigern gebe, drohte Nikos Filis, Fraktionschef der linken Regierungspartei Syriza, am späten Montagabend im Fernsehsender Star. Das Geld sei nicht vorhanden. Ähnlich äußerte sich Finanzminister Gianis Varoufakis. Zuvor hatte Regierungssprecher Gabriel Sakellaridis betont, man werde alle Verpflichtungen erfüllen.
Griechenland muss am 5. Juni an den IWF eine Tranche von 302,8 Millionen Euro zurückzahlen. Am 12. Juni sind weitere 340,7 Millionen fällig, am 16. Juni 567 Millionen und am 19. Juni 340 Millionen Euro. Derzeit ringt die griechische Regierung mit den Geldgebern um Reformzusagen, um blockierte Milliarden-Hilfskredite in Höhe von 7,2 Milliarden Euro zu erhalten.
Um die anstehenden Raten bedienen zu können, sucht die Regierung des pleitebedrohten Staates verzweifelt nach Geldquellen. So will Varoufakis Inhaber von Schwarzgeldkonten mit einem Straferlass locken. Im Gespräch waren auch eine Besteuerung von bisher befreiten, weil besonders umweltschonenden Autos und eine Gebühr für Abhebungen von Geldautomaten.
Staatliche Institutionen und öffentlich-rechtliche Betriebe wurden aufgefordert, ihre letzten Reserven an die Zentralbank zu überweisen. Es gehe um mehr als 1000 Einrichtungen, darunter Museen, archäologische Stätten und Tüv-Stellen, so der staatliche Rundfunk.