Duisburg/An Rhein und Ruhr. .

Immer wieder haben Spekulationen über ein flächendeckendes Filialsterben der Sparkassen für Unruhe bei Bürgern und Lokalpolitikern gesorgt. Bislang haben die kommunalen Kreditinstitute die Zahl ihrer Niederlassungen weitgehend stabil gehalten, auch wenn globale Trends wie die veränderten Kundenwünsche und die schwindenden Zinserträge innerhalb des Banken-Sektors besonders den Sparkassen zusetzt.

Im westfälischen Landesteil wurde in den vergangenen zwei Jahren keine einzige der 1427 Sparkassenfilialen geschlossen, im Rheinland waren es 17 von über 1000 Zweigstellen. Das zeigt die Dimension der Duisburger Entscheidung von gestern. Exakt die Hälfte der 42 derzeitigen Filialen will das örtliche Management bis 2022 stilllegen.

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Vor allem mit der Digitalisierung der Bankenwelt begründet die Sparkasse ihre Filial-Neuordnung. Jeder zweite Kunde gehe im Jahr nur noch einmal oder überhaupt nicht in seine Filiale.

Vor tiefen Einschnitten in das bisherige Geschäftsmodell der Sparkassen hatte jüngst auch der Rheinische Sparkassen- und Giroverband in Düsseldorf gewarnt. Zur Modernität in der digitalen Welt gehöre nun mal die Erkenntnis, Nähe zum Kunden anders definieren zu müssen als nur durch die Filiale vor Ort, hatte Verbandsmanager Helmut Schiffer gewarnt. Aber auch die schwindenden Zinserträge setzen die Sparkassen unter Druck. Sparkassen leben zu rund 80 Prozent von Zinsüberschüssen. Den Rest steuern Provisionen und Gebühren bei.

Finanziert werden daraus muss das weltweit einmalig dichte Filialnetz der kommunalen Kreditanstalten. 2449 Sparkassenfilialen gibt es derzeit in NRW. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank, die ebenfalls Standortschließungen angekündigt hat, hält aktuell nur rund 700 Geschäftsstellen in ganz Deutschland.