Düsseldorf. Früher waren es die Staubsauger, heute macht Vorwerk seine Umsätze mit einem Küchengerät: Der Edel-Mixer Thermomix erlebt einen regelrechten Boom.
Das florierende Geschäft mit dem mehr als 1000 Euro teuren Küchengerät Thermomix beflügelt das Wuppertaler Familienunternehmen Vorwerk. Das Unternehmen machte im vergangenen Jahr mit dem Multifunktionsgerät erstmals mehr Umsatz als mit den Staubsaugern, für die es vor allem bekannt ist. Das berichtete am Donnerstag der persönlich haftende Gesellschafter Frank van Oers.
Insgesamt stieg der Erlös der Vorwerk-Gruppe 2014 um 5,8 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Mit Abstand größter Wachstumstreiber war der Thermomix mit einem Umsatzplus von 15 Prozent. In Deutschland liegen die Umsätze nach Unternehmensangaben in diesem Bereich derzeit sogar fast 70 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Monatelange Wartezeiten
Das führt zu monatelangen Lieferfristen. Vorwerk will deshalb die Produktionskapazität in den nächsten zwei Jahren auf zwei Millionen Geräte jährlich verdoppeln. Insgesamt sollen 2015 rund 128 Millionen Euro in den Ausbau von Produktionskapazitäten und weitere Produktinnovationen investiert werden. Dabei sollen im Wuppertaler Werk 50 neue Arbeitsplätze entstehen. Im vergangenen Jahr waren es sogar fast 100 neue Stellen.
Wachstumsgrenzen bei dem Edel-Hausgerät sieht Vorwerk vorläufig nicht. In Portugal sei der Thermomix schon in fast 40 Prozent der Haushalte zu finden. In Deutschland bewege man sich noch im einstelligen Prozentbereich, heißt es im Unternehmen.
Saugroboter-Umsatz steigt
Auch der Umsatz mit Kobold-Staubsaugern stieg um 4,8 Prozent. Dazu trugen Innovationen wie ein Fensterreiniger sowie ein selbstständig die Räume reinigender Saugroboter bei. In den vergangenen zehn Jahren steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 75 Prozent - von 1,6 Milliarden auf nun 2,8 Milliarden Euro.
Auch im laufenden Jahr sieht sich Vorwerk auf Wachstumskurs. Derzeit lägen die Umsätze der Gruppe um 19 Prozent über dem Vorjahresniveau, berichtete van Oers. Zusätzlichen Schub soll eine neue Produktlinie bringen, die das Unternehmen im Juni präsentieren will. Außerdem will das Unternehmen weitere Länder erobern. Große Chancen sieht Vorwerk nicht zuletzt in China. (dpa)