Essen/Frankfurt/Main. Kurz nach Fortführung der Tarifverhandlungen zwischen Verdi und Karstadt sind die Gespräche am Freitag wieder ausgesetzt worden. Gewerkschaft fordert u.a. eine Standort- und Beschäftigungsgarantie.
Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der angeschlagene Warenhauskette Karstadt sind am Freitag erneut vertagt worden. Am Morgen waren die Gespräche zwischen Unternehmen und Gewerkschaft Verdi nach längerer Pause wieder aufgenommen worden. Am Abend teilte Verdi mit, sie seien vorerst wieder beendet.
"Die Gespräche sind nach der einseitigen Entscheidung der Eigentümerseite, weitere fünf Filialen zu schließen, nicht einfacher geworden". sagte Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes. Verdi habe darauf gedrungen, dass es für alle Häuser, auch der fünf Karstadt-Filialen die Karstadt jüngst bekannt gab, zusätzlich schließen zu wollen, eine Standort- und Beschäftigungssicherung geben muss. "Außerdem erwarten die Beschäftigten von Karstadt eine zeitnahe Rückkehr in die Tarifbindung und eine deutliche Beschränkung der möglichen Fremdvergabe von Verkaufsflächen als sogenannte Concession-Bereiche", sagte Peukes.
Tarifverhandlungen mit Karstadt sind "hart und schwierig"
Auch vor der überraschenden Schließungsankündigung u.a. für die Filialen in Bottrop, Recklinghausen und Mönchengladbach-Rheydt, hatte sich noch keine Einigung zwischen Karstadt und Verdi abgezeichnet; Die Gewerkschaft schätzt die Gespräche als "hart und schwierig" ein.
Für Verdi bleibe es das Ziel, "Karstadt zu einem zukunftsfähigen Warenhaus weiter zu entwickeln und nicht zu einem tariffreien Einkaufscenter, wie es europäische und nordamerikanische Unternehmen vorleben", sagte Peukes. Zu einzelnen Punkten gebe es "konstruktive Gespräche", sagte der Gewerkschafter. Von einer Einigung im Sinne der Beschäftigten jedoch "sind wir noch deutlich entfernt".
Die nächsten Tarifverhandlungen sollen laut Verdi "zeitnah" fortgesetzt werden. Ein konkreter Termin dafür stehe noch nicht fest. (WE/mit dpa)