Bonn. Die Deutsche Telekom hat erste personelle Konsequenzen aus dem Diebstahl von 17 Millionen Handydaten gezogen. Fünf verdächtigen Managern sei ein "Erholungsurlaub" dringend empfohlen worden, sagte der Telekom-Vorstand für Datensicherheit Manfred Balz. Entlassungen habe es bisher nicht gegeben.

Vier Manager der Mobilfunktochter T-Mobile und ein Telekom-Manager seien beurlaubt worden, sagte Manfred Balz, der neue Telekom-Vorstand für Datensicherheit, am Mittwoch in Bonn. Beim Versuch, die Daten wieder zu beschaffen, hätten die Beschuldigten Methoden angewandt, «die nicht in Ordnung sind» und die der Konzern «entschieden» ablehne, sagte Balz. So seien auf der Suche nach den Daten-Dieben Verbindungsdaten von 20 Menschen überprüft worden. Außerdem hätten sich die Telekom-Mitarbeiter auch Verbindungsdaten von einem inländischen Mobilfunk-Konkurrenten und von einem ausländischen Wettbewerber beschafft.

"Erholungsurlaub" für Verdächtige

Balz sagte, den fünf Verdächtigen sei ein «Erholungsurlaub» dringend empfohlen worden, es handle sich nicht um Entlassungen. Die Überprüfungen seien außerdem noch nicht abgeschlossen, es werde dabei eng mit der Staatsanwaltschaft Bonn zusammengearbeitet. Schauprozesse und Bauernopfer werde es bei der Telekom nicht geben. Die Kunden der Mobilfunksparte ließ der Diebstahl ihrer Mobilfunkdaten derweil offensichtlich kalt: Wie ein Konzernsprecher sagte, beantragten nur 640 eine neue Handynummer. (AFP)

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