Rheda-Wiedenbrück. . Im Familien-Rechtsstreit will Schalke-Boss Clemens Tönnies bis zur letzten Instanz kämpfen. Es geht um die Macht im größten deutschen Fleisch-Konzern.

Clemens Tönnies will um die Macht im familieneigenen Fleischunternehmen kämpfen. „Man will mich aus dem Unternehmen drängen. Das ist wirklich wie bei Dallas oder Denver“, sagte Tönnies dem Berliner „Tagesspiegel“. Hintergrund ist ein Rechtsstreit mit seinem Neffen Robert Tönnies, der Mitinhaber bei Deutschlands größtem Fleischkonzern ist.

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Robert Tönnies, der Sohn des 1994 gestorbenen Firmengründers Bernd Tönnies, fordert von seinem Onkel einen geschenkten Fünf-Prozent-Anteil an dem Unternehmen zurück. Der Grund sei „grober Undank“. Hinter seinem Rücken habe Clemens Tönnies in den vergangenen Jahren auf private Rechnung Geschäfte betrieben und ein „Schattenreich“ neben dem Tönnies-Konzern aufgebaut. Neffe und Onkel halten derzeit jeweils 50 Prozent an dem Konzern. Bekäme Robert Tönnies Recht, würde das Machtverhältnis kippen.

Clemens Tönnies, der auch Aufsichtsratschef von Schalke 04 ist, reagierte empört: „Mir jetzt groben Undank vorzuwerfen, das ist wirklich die Höhe.“ Er habe „40 Jahre lang für das Unternehmen geknüppelt und für die Familie ein Vermögen aufgebaut“. Mit Blick auf den Rechtsstreit mit seinem Neffen kündigte Clemens Tönnies an: „Ich werde, wenn nötig, bis zur letzten Instanz für mein Recht kämpfen.“

„Du musst weitermachen, und die kriegst die 50 Prozent“

Deutschlands größter Fleischkonzern mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück erwirtschaftet mit mehr als 8000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 5,6 Milliarden Euro. Jedes Jahr werden vom Unternehmen Tönnies etwa 17 Millionen Schweine geschlachtet.

Robert Tönnies hat seinem Onkel Clemens im Jahr 2008 fünf Prozent seines Firmenanteils als Schenkung übertragen. Dabei verließ er sich offenbar auf die Überlieferung eines Versprechens, das sein Vater Bernd seinem Bruder Clemens gegeben haben soll: Clemens sollte für seinen jahrelangen Einsatz für das Unternehmen belohnt werden. „Du musst weitermachen, und die kriegst die 50 Prozent“, habe sein Bruder ihm gesagt, so Clemens Tönnies.