Berlin/Essen. .
Trotz eines deutlich schlechteren Konzernergebnisses sieht sich der Essener Steinkohle-Verstromer Steag gut gerüstet, sich auch angesichts der von Bundeswirtschaftsminister Gabriel (SPD) losgetretenen Debatte um eine Klimaschutzabgabe für alte Kohlekraftwerke behaupten zu können. „Steinkohle hat eine Zukunft. Davon bin ich überzeugt“, sagte Steag-Chef Joachim Rumstadt gestern bei der Bilanzvorstellung 2014.
Bei einem um 6,6 Prozent auf 3,13 Milliarden Euro gewachsenen Umsatz blieb dem fünftgrößten deutschen Kraftwerkskonzern (6400 Mitarbeiter, davon 1000 in Essen) ein Plus von 34 Millionen Euro in der Kasse – nach 200 Millionen in 2013. Abschreibungen im ansonsten guten Auslandsgeschäft trüben die Bilanz. Neben den gut ausgelasteten Kohlemeilern stützt der wachsende Bereich Erneuerbare Energien das Ergebnis.
Operativ konnten so leicht verbesserte 390 Millionen erwirtschaftet und die Erwartungen der Eigentümer – Stadtwerke aus sechs Revierstädten – erfüllt werden: 86 Millionen Euro erhalten die Kommunaltöchter, die damit die Steag-Übernahme refinanzieren und ihre eigenen Bilanzen aufbessern. Rumstadt zeigte sich optimistisch, dass dies auch künftig gelinge. Der Steag-Chef glaubt, dass die Pläne des Wirtschaftsministers nicht eins zu eins umgesetzt werden. Das Ganze sei „nur ein Vorschlag“. Darin könnte sich Rumstadt freilich täuschen. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sagte vor Journalisten in Berlin: „Sigmar Gabriel steht.“ An seinen Plänen sei „nicht zu rütteln“, die Klimaabgabe mit der Kanzlerin abgestimmt.“ Am Samstag wollen die Gewerkschaften Verdi und IG BCE in Berlin gegen den Gabriel-Plan demonstrieren.