Mülheim. . Die Konzerne versuchen bei der Fusion zwischen Edeka und den Kaiser’s/Tengelmann-Supermärkten das Kartellamt noch umzustimmen. Entscheidung fällt vielleicht schon Dienstag.

Das Ringen um die Fusion zwischen Edeka und den Kaiser’s/Tengelmann-Supermärkten geht in die vorerst letzte Runde: Beide Handelsketten versuchen bis zuletzt, das drohende Nein des Bundeskartellamts noch zu verhindern. Nach Informationen der Funke Mediengruppe wurde auch am Montag weiter verhandelt. Die Zeit wird knapp: Am Dienstag, 7. April, läuft die Frist für die Entscheidung des Kartellamts ab. Allerdings spricht einiges dafür, dass sie bereits am morgigen Mittwoch fällt.

Die rund 16 000 Beschäftigten der Tengelmann-Supermarktsparte bangen um ihre Jobs. Die Bonner Behörde hatte von Beginn an starke Bedenken gegen den Verkauf an Branchenführer Edeka angemeldet, weil dadurch vor allem im Raum München und in Berlin der Wettbewerb behindert werde. Die Unternehmen hatten angeboten, einige Kaiser’s-Filialen an Konkurrenten abzugeben, vor allem bei München.

Edeka und Tengelmann-Gruppe besserten bei Fusions-Plänen nach

Da dies dem Kartellamt nicht reichte, besserten Edeka und die Tengelmann-Gruppe vor zehn Tagen nach. Laut „Focus“ sollen sie 100 der 451 Filialen aus ihren Fusionsplänen ausgeklammert haben. Dem Vernehmen nach ist auch das der Behörde zu wenig. Ohne ein neues Angebot könnte sie noch vor Ostern entscheiden.

Weder Tengelmann noch das Kartellamt wollten sich gestern zu Details äußern. Von Tengelmann hieß es, man warte die Entscheidung aus Bonn ab und werde sie dann prüfen. Das klang nicht so, als würde man eine weitere Fristverlängerung anstreben. Nach jetzigem Stand müssen Edeka und Tengelmann aber mit einer Untersagung ihrer Fusion rechnen. Für diesen Fall blieben nur der Klageweg und als letzte Chance eine Erlaubnis durch Wirtschaftsminister Gabriel, die Beobachter aber für unwahrscheinlich halten.