Köln. . Der Absturz des Airbus der Fluglinie Germanwings macht auch der Firmen-Mutter Lufthansa zu schaffen. Die Fluglinie will ihre Billigsparte ausbauen.

Die so genannte Wings-Familie spielt bei den Plänen von Lufthansa-Chef Carsten Spohr eine zentrale Rolle: Mit den Tochterfirmen Germanwings und Eurowings will Deutschlands größter Luftverkehrskonzern seine Billigsparte ausbauen. Im Dezember stimmte der Lufthansa-Aufsichtsrat einem entsprechenden Konzernumbau zu. Ziel ist es, Konkurrenten wie Ryanair und Easyjet Paroli zu bieten. Die Lufthansa steht wirtschaftlich gehörig unter Druck. Der Konkurrent Ryanair konnte die Zahl seiner Fluggäste im vergangenen Jahr auf mehr als 86 Millionen steigern, Lufthansa und Germanwings kamen zusammen auf nicht einmal 78 Millionen.

Stück für Stück hat das 2000-Mitarbeiter-Unternehmen Germanwings bereits Flugrouten der Lufthansa abseits der Drehkreuze Frankfurt und München übernommen. Auch deshalb sind die NRW-Flughäfen in Köln und Düsseldorf wichtige Standorte für die Lufthansa-Tochter.

Name Germanwings soll bald verschwinden

Zunächst war das Billigkonzept für Germanwings auf die deutschen Flughäfen begrenzt, in Zukunft möchte die Lufthansa unter der Marke Eurowings in ganz Europa unterwegs sein. Konzernchef Spohr will auch ein Eurowings-Billigangebot für Langstreckenflüge aufbauen – unter anderem mithilfe von Crews der deutsch-türkischen Lufthansa-Beteiligung Sun-Express.

Die Piloten der Vereinigung Cockpit sehen die neuen Billigbereiche der Lufthansa kritisch. Während Konzernchef Spohr niedrigere Kostenstrukturen etablieren will, pochen die Piloten auf Bestandsschutz. Seit Monaten gibt es immer wieder Arbeitsniederlegungen.

Der Name Germanwings soll bald verschwinden. Lange vor dem Unglück hat die Lufthansa angekündigt, dass die Marke Eurowings an Bedeutung gewinnen soll.