Berlin. . Rewe-Chef Alain Caparros warnt vor einer Ministererlaubnis im Fall Tengelmann-Edeka. Das Vorgehen von Edeka sei eine „eine Riesensauerei“, sagt er.

Im Streit um die Übernahme-Bedingungen für die Supermärkte von Kaiser’s Tengelmann durch Edeka zeigt der Rivale Rewe kein Interesse an Filialen, die wohl an Wettbewerber abgegeben werden müssen.

"Werden für Edeka nicht den Ausputzer spielen"

Rewe-Chef Alain Caparros erteilte ei­ner möglichen Beteiligung an ei­nem solchen Deal, der Edeka den Zugriff auf den Großteil der Kaiser’s-Tengelmann-Märkte sichern könnte, eine Absage. „Wir werden nicht den Ausputzer spielen, damit Edeka seine Pläne verwirklichen kann“, sagte er dem „Tagesspiegel“.

Das Kartellamt könnte eine Übernahme aller 451 Tengelmann-Supermärkte durch Edeka untersagen. Berichten zufolge bieten die Unternehmen daher an, fast ein Viertel der 451 Supermärkte nicht an Edeka, sondern an andere Unternehmen zu verkaufen, um Wettbewerb in den Regionen München/Oberbayern und Berlin sicherzustellen.

Kommt es zu einem Kartellamtsverbot, können die Konzerne versuchen, eine Sondererlaubnis von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zu erhalten, was bei Caparros auf scharfe Kritik stieß: „Es ist eine Riesensauerei, wie Edeka versucht, Herrn Gabriel als Trauzeugen für diese Hochzeit zu gewinnen. So zu tun, als wäre der Marktführer Edeka die letzte Rettung, ist eine Frechheit.“ (dpa)