Berlin. .
Gesetzlich Versicherte müssen 2016 wohl flächendeckend mehr für ihre Krankenkasse bezahlen. „Die Zusatzbeiträge werden nächstes Jahr mit Sicherheit steigen“, sagte ein Sprecher des GKV-Spitzenverbands gestern in Berlin. Erstmals seit vier Jahren fuhren die Kassen vergangenes Jahr ein Defizit ein, nämlich von rund einer Milliarde Euro.
Derzeit erheben die Kassen Zusatzbeiträge zwischen 0 und 1,2 Prozent. Millionen Kassen-Mitglieder müssen 0,9 Prozent vom Einkommen zahlen – zusätzlich zum 7,3-Prozent-Arbeitnehmeranteil des Beitragssatzes von 14,6 Prozent.
In Kassen-Kreisen wurde bestätigt, dass nur die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) 2014 Gewinn machten (rund 420 Millionen Euro). Bei den Ersatzkassen belief sich das Defizit auf rund 1,1 Milliarden Euro. Das Minus der Betriebskrankenkassen lag bei 170 Millionen Euro, das der Innungskassen bei 220 Millionen und das der Knappschaft bei 20 Millionen Euro.
„Das Defizit im vergangenen Jahr ändert kurzfristig nichts an der insgesamt guten Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung“, sagte ein Kassenverbands-Sprecher. „Aber der Blick zurück reicht nicht.“ Die Ausgaben für Ärzte, Kliniken und Medikamente würden schon wieder ansteigen.