Frankfurt. .

Die Lufthansa wird im März voraussichtlich mit der Bilanz für 2014 erneut keine überragenden Zahlen vorlegen. Rund eine Milliarde Euro operativer Gewinn ist bisher angekündigt, doch das Management warnt bereits für 2015 vor einer „gefährlichen roten Zone“, auf die man sich zubewege. Denn die Lufthansa hat viele Baustellen. Die drei größten:

Arabische Konkurrenz: Nicht zufällig schickte Qatar Airways im Januar den weltweit ersten Airbus A350 XWB zum Jungfernflug ins Lufthansa-Herz nach Frankfurt. Wie Emirates und Etihad verstärkt Qatar-Chef Akbar Al Baker die Präsenz an Europas Flughäfen. Zudem geht die Einkaufstour der Araber in Europa weiter: Knapp zehn Prozent der British Airways und Iberia-Mutter IAG gehen an Qatar. Etihad aus Abu Dhabi sitzt längst bei Air France, Air Berlin, Air Serbia und Alitalia mit am Steuerknüppel.

Billig-Konkurrenz: Der aktuelle Preisverfall beim Flugbenzin hilft vor allem den Billigfliegern. Lufthansa würde gerne einen guten Teil der Ersparnisse durch das billige Kerosin an die Aktionäre ausschütten. Doch nachdem Ryanair-Chef Michael O’Leary angekündigt, die Einsparungen an die Kunden weiterzureichen, dürfte eher eine neue Runde im Preiskampf beginnen.

Die Tarifkonflikte: Ein Großteil der Tarifprobleme bleibt ungelöst. Der Dauerstreit mit den Piloten kann jederzeit wieder zu Streiks eskalieren, wie sie im Vorjahr fast an der Tagesordnung waren. Zusätzlich hat sich die Kabinengewerkschaft Ufo die Zustimmung der Flugbegleiter für Arbeitskämpfe geholt. Knackpunkt sind hier die Betriebsrenten, für die Lufthansa nicht mehr die Renditen garantieren will. Für das Bodenpersonal verlangt Verdi 5,5 Prozent mehr Geld. Stark sinkende Personalkosten sind jedenfalls nicht in Sicht.