Düsseldorf/Nürnberg.

Der britische Bahn-Konkurrent National Express Rail will nach seinem Erfolg bei der Ausschreibung des Nürnberger S-Bahnnetzes weitere große Strecken in Deutschland gewinnen. „Wir werden uns in diesem Jahr an weiteren und teils noch größeren Ausschreibungen beteiligen“, sagte Tobias Richter, Chef von National Express in Deutschland, der „Wirtschaftswoche“. Interessiert sei er unter anderem am Rhein-Ruhr-Express (RRX), der ab 2018 das Rheinland und Westfalen enger verknüpfen soll.

Die Bahn bestätigte die Angaben des Blattes, dass der Marktanteil der Nahverkehrstochter DB Regio im laufenden Jahr voraussichtlich um zwei Prozentpunkte auf 71 Prozent schrumpfen werde. „Die Deutsche Bahn sieht mit großer Sorge, dass Ausschreibungen zunehmend über die Personalkosten entschieden werden“, sagte eine Bahnsprecherin. 2014 habe die Bahn knapp unter 70 Prozent der Ausschreibungen gewonnen. „Wir arbeiten intensiv an unserer Wettbewerbsfähigkeit“, sagte die Sprecherin. Zuletzt hatte die Entscheidung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft für Aufsehen gesorgt, den Betrieb des Nürnberger S-Bahn-Netzes ab 2018 bis 2030 nicht der Bahn, sondern National Express Rail anzuvertrauen. Das Unternehmen hat seinen deutschen Sitz in Köln und Düsseldorf.

Zuschlag erhalten

Für einige kleinere Regionalverbindungen in NRW hat die deutsche Tochter des börsennotierten britischen Unternehmens bereits den Zuschlag bekommen – die Linien RE7 Krefeld-Köln-Rheine und RB48 Wuppertal-Solingen-Bonn. National Express will diese Linien Ende 2015 starten.