Washington. Rückrufe in der Autobranche sind keine Seltenheit. Immer häufiger geht es dabei um Airbags. In den USA ist nun ein Zulieferer betroffen, der von einem deutschen Unternehmen gekauft wurde.
Die Autohersteller Toyota, Honda und Chrysler müssen wegen möglicher Airbag-Probleme in den USA mehr als zwei Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten zurückrufen. Das teilte das US-amerikanische Transportministerium am Samstag in Washington mit. Die Airbags könnten unvermittelt ausgelöst werden. Es sei schon einmal mit Rückrufen versucht worden, den Defekt zu beheben, allerdings nicht in allen Fällen mit Erfolg, hieß es zur Begründung. Es geht dabei um Modelle verschiedener Marken der Jahre 2002 bis 2004. Ob auch in Deutschland verkaufte Autos betroffen sind, war zunächst nicht bekannt.
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Die betroffenen Autos seien mit einer elektronischen Komponente des US-Autozulieferers TRW Automotive ausgestattet. Das Unternehmen unterstütze seine Kunden bei dem Rückruf und werde mit der zuständigen US-Aufsichtsbehörde zusammenarbeiten, teilte ein Firmensprecher der Nachrichtenagentur Bloomberg mit. TRW wurde von dem deutschen Zulieferer ZF übernommen, der Abschluss des Kaufs wird nach kartellrechtlichen Prüfungen im ersten Halbjahr 2015 erwartet. Die ZF Friedrichshafen AG wollte sich am Sonntag zunächst nicht zu dem Fall äußern.
Fälschlich auslösende Airbags seien lebensbedrohlich
Von den 2,12 Millionen Autos seien etwa eine Million Fahrzeuge der Marken Toyota und Honda betroffen, die bereits einem Rückruf im Zusammenhang mit Airbags des japanischen Herstellers Takata unterliegen. Diese Airbags können auch ohne Unfall derart heftig auslösen, dass dabei Fahrzeug-Insassen sogar ums Leben können, teilte das US-Ministerium mit.
Der Fall Takata hatte im vergangenen Jahr hohe Wellen geschlagen, dabei steht vor allem das Krisenmanagement des Zulieferers in der Kritik. Die Probleme waren länger bekannt, schon 2013 mussten Millionen Autos in die Werkstatt. Doch inzwischen nahm der Airbag-Rückruf nie geahnte Ausmaße an, die genauen Hintergründe sind weiter ungeklärt. (dpa)