Athen.
Die neue griechische Links-Rechts-Regierung will trotz aller Warnungen der Geldgeber nicht weiter am strikten Sparkurs des Landes festhalten. Der linksgerichtete Ministerpräsident Alexis Tsipras forderte zudem in Athen Gespräche mit den internationalen Geldgebern über eine Neuregelung des 320 Milliarden Euro großen Schuldenberges. Mehrere Minister erklärten, dass Privatisierungen gestoppt und Tausende entlassene Staatsdiener wieder eingestellt werden sollen.
Als Reaktion auf die Pläne der neuen Regierung stürzten die Finanzmärkte des Landes regelrecht ab. Sowohl Aktien als auch die Kurse von Staatsanleihen erlitten starke Verluste. Besonders hart traf es die Banken, die an der Börse bis zu 30 Prozent an Wert verloren. Der Aktien-Leitindex ASE in Athen brach zeitweise um fast neun Prozent ein.
Griechenland wünsche „keinen Bruch“ mit den Geldgebern, werde aber auch „keine Unterwerfung“ akzeptieren, sagte Tsipras bei der ersten Sitzung seines Ministerrates. EU-Währungskommissar Pierre Moscovici schloss indes einen Bruch mit Griechenland in der Schuldenfrage aus.