Essen. Weg mit “unnötigen Verwaltungsfunktionen und Doppelarbeiten“: Karstadt verkündet nach einer Betriebsversammlung in Essen weitere Einschnitte.

Die Geschäftsführung der angeschlagenen Essener Warenhauskette Karstadt treibt die Sanierung des Unternehmens voran. „Wir haben bei unseren Analysen ein enormes Potenzial gefunden, unser Geschäft viel einfacher und unsere Abläufe erheblich schneller zu betreiben“, sagte Arbeitsdirektor und Finanzchef Miguel Müllenbach nach einer Betriebsversammlung in der Essener Konzernzentrale. „Wir werden all das weiter reduzieren, was nicht unmittelbar unseren Kunden einen Nutzen bringt – wie zum Beispiel unnötige Verwaltungsfunktionen und Doppelarbeiten.“

Der Betriebsrat hatte unlängst erklärt, in der Firmenzentrale sei jeder vierte Arbeitsplatz in Gefahr. Derzeit sind etwa 1700 Stellen in der Karstadt-Hauptverwaltung in Essen angesiedelt. Bei einer Betriebsversammlung wurden die Beschäftigten über den Stand der Verhandlungen informiert. Es gebe „noch keine finalen Entscheidungen“, hieß es in Konzernkreisen.

Köln als Standort im Gespräch

Um Verwaltungsaufgaben zu bündeln, soll es künftig sogenannte „Kopffilialen“ geben, denen eine Reihe von Karstadt-Häusern untergeordnet sind. Als Standort für eine „Kopffilale“ in NRW wird Köln gehandelt.

Karstadt-Gesamtbetriebsratschef Hellmut Patzelt hatte gemahnt, es müsse gewährleistet sein, dass die Warenhaus-Sortimente auf die regionalen Bedürfnisse abgestimmt sind. „Die Kritiker unseres neuen Vertriebskonzeptes haben offenbar noch nicht richtig verstanden, worum es geht: Wir wollen die lokale Kompetenz stärken“, betonte Karstadt-Vertriebschef Thomas Wanke. „Und wir wollen und müssen uns weniger mit uns selbst beschäftigen, sondern vielmehr mit dem Kunden.“