München. . Einen Monat nach der Zwangsschließung von 89 Burger-King-Filialen öffnen erste Restaurants. Aber Beschäftigte warten noch immer auf November-Löhne.

Die Fast-Food-Kette Burger King will die 89 wochenlang geschlossenen Schnellrestaurants der insolventen Betreibergesellschaft bis Mittwoch komplett wieder in Betrieb nehmen.

"Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt und mit Hochdruck daran gearbeitet, die Restaurants so schnell wie möglich mit unseren Produkten und Materialien zu beliefern, um eine schnelle Wiedereröffnung möglich zu machen", erklärte Burger Kings Deutschlandchef Andreas Bork am Montag in München. Wegen der Kurzfristigkeit könnten aber nicht alle Restaurants bereits am Montag beliefert werden, daher laufe die Wiedereröffnung schrittweise bis Mittwochnachmittag.

Burger-King-Beschäftigte warten noch immer auf Ihr Geld

So auch in einer Oberhausener Filiale. "Wir werden im Laufe des Montags beliefert und dann räumen wir alles ein, damit es am Dienstagmorgen um 9.30 Uhr wieder losgehen kann", sagt ein Mitarbeiter. In den vergangenen Tagen habe man nur eingestempelt und dann die Zeit abgesessen. "Die Stimmung hat sich aber auf jeden Fall verbessert. Der Laden ist in Schuss, wir können wieder starten."

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Wenn die Burger King-Filiale am Dienstagmorgen eröffnet, warten auf die Kunden Preiserhöhungen. "Rund 70 Prozent der Produkte sind um zehn bis 30 Cent teurer geworden", verrät der Mitarbeiter. Ein Sprecher von Burger King Deutschland erklärt in diesem Zusammenhang: "Burger King gibt eine unverbindliche Preisempfehlung heraus, die genauen Preise bestimmen die Franchisenehmer." Die unverbindlichen Preisempfehlungen habe die Fast-Food-Kette, unabhängig von der Wiedereröffnung der vom vorläufigen Insolvenzverfahren betroffenen Filialen, bereits zum 2. Dezember für einige Artikel des Sortiments erhöht.

Die Angestellten warten unterdessen weiterhin auf ihre Löhne. "Ich hoffe, dass wir bis Weihnachten bezahlt werden, ansonsten haben wir und auch Burger King ein Problem. Ich mache das nicht länger mit", sagt der Oberhausener Mitarbeiter. Von Seiten des vorläufigen Insolvenzverwalters heißt es: "Wir werden noch vor Weihnachten Löhne an die Mitarbeiter bezahlen."

Insolvenzverwalter hat bis Februar Zeit

Dass bald wieder Geld fließen könnte, erklärt Manfred Sträter von der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) in Dortmund. "Der Insolvenzverwalter hat einen Abtretungsantrag an die Mitarbeiter gestellt", erklärt Sträter. Somit verzichten die Mitarbeiter auf ihren Anspruch auf Insolvenzgeld und treten diesen an die Banken ab. Die Bank finanziert damit den Insolvenzverwalter und bekommt das Geld nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens von der Bundesagentur für Arbeit zurück.

Für 90 Tage, rückwirkend ab dem 1. November, wird dann Insolvenzgeld gezahlt. "In dieser Zeit kann sich der Insolvenzverwalter Luft verschaffen, um ab dem 1. Februar die Mitarbeiter wieder bezahlen zu können", sagt Manfred Sträter.

Gerade den Filialen im Ruhrgebiet, die örtlich nah beieinander lägen und sich so auch beim Personal unterstützen könnten, rechnet er gute Chancen aus, auf dem Markt wieder Fuß zu fassen. Sträter gibt aber zu bedenken: "Es kommt jetzt stark darauf an, wie viel Vertrauen die Menschen den Filialen schenken."

Vorbereitungen auf Wiederöffnung seit dem Wochenende

Nach Verhandlungen hatte Burger King dem vorläufigen Insolvenzverwalter der Betreibergesellschaft am Freitag vorläufig erlaubt, die Marke zu verwenden. Übers Wochenende liefen daraufhin Vorbereitungen für den Neustart wie die Belieferung mit Tiefkühlkost.

Die 89 Schnellrestaurants mit 3000 Beschäftigten hatten im November schließen müssen, nachdem Burger King dem größten deutschen Franchisenehmer Yi-Ko nach dem Wirbel um Hygienemängel und schlechte Arbeitsbedingungen fristlos gekündigt hatte. Weil Burger King Yi-Ko die Nutzung von Marke und Firmenlogo verbieten ließ und auch einen Lieferstopp verhängte, mussten die Restaurants bald schließen. Am vergangenen Mittwoch hatte die zu Yi-Ko gehörende Betreibergesellschaft der Filialen, die Burger King GmbH, Insolvenz angemeldet. (ml/WE/mit dpa)

Diese Filialen an Rhein und Ruhr sollten bereits am Montag wieder eröffnen:

BochumDorstener Straße 420
EssenHelmut-Käutner-Straße 2
 Kettwiger Straße 56
DortmundBorussiastraße 150
 Ostenhellweg 3
DüsseldorfErkrather Straße 207
RecklinghausenDordrechtring 42

Im übrigen NRW sollten am Montag diese fünf Filialen eröffnen:

MönchengladbachKrefelder Straße 300
 Duvenstraße 345
 Waldnieler Straße 239
RatingenKaiserswerther Straße 84
RemscheidNeuenkamper Straße 37