Duisburg. .

Vom Verkauf der Stahl-Sparte von Thyssen-Krupp war nicht die Rede bei einer Protestaktion der IG Metall in Duisburg, wohl aber von der Zukunft des schwierigen europäischen Stahlmarktes. Nicht alle Stahlunternehmen könnten überleben, es werde Zusammenschlüsse geben, kündigte Andreas Goss, Vorstandschef von Thyssen-Krupp Steel Europe, an. Sein Ziel sei, diesen Prozess „aus einer Position der Stärke“ und „aktiv“ mitzugestalten.

Die IG Metall hatte die Belegschaft zur Kundgebung vor der Stahl-Hauptverwaltung aufgerufen und vom Vorstand klare Aussagen zur Zukunft der Konzernsparte gefordert. „Unsere Mitglieder wollen klare Zusagen, keine Ausflüchte“, sagte Detlef Wetzel, der Chef der IG Metall. „Mit jeglicher Form von Spekulationen muss Schluss sein.“ Anlass waren Äußerungen von Konzernchef Heinrich Hiesinger, der einen Verkauf der Stahlsparte nicht ausgeschlossen hatte. Im Oktober vergangenen Jahres hatte Hiesinger schon einmal für Verunsicherung in der Belegschaft gesorgt, als er die Zukunft des Standorts Duisburg abhängig machte von den politischen Entscheidungen zur Ökostromförderung.

Die Stahlsparte habe einen Beitrag zur Rückkehr des Konzern in die Gewinnzone geleistet, erklärte Goss gestern, und auch in wirtschaftlich nicht eben guten Zeiten seien jährlich 500 Millionen Euro investiert worden. Gleichwohl müsse der Unternehmensbereich seine „Hausaufgaben“ machen, seine Kapitalkosten verdienen und wettbewerbsfähig werden, stimmte Goss die Belegschaft auf weitere Herausforderungen ein: „Nur dann haben wir als Unternehmen eine langfristige Zukunft mit sicheren Arbeitsplätzen.“

Im Stahl-Vorstand sitzt künftig ein Vertrauter von Konzernchef Hiesinger. Der bisherige Strategiechef Premal Desai wird im Januar Finanzvorstand der Konzernsparte.