Frankfurt/Main. Kauflaune am Aktienmarkt: Der deutsche Aktienindex Dax ist erstmals seit Juli über 10.000 Punkte gestiegen und nimmt Kurs auf sein Allzeithoch.
Jahresendrally am deutschen Aktienmarkt: Der Dax hat erstmals seit Anfang Juli wieder die Marke von 10 000 Punkten überwunden. Am Dienstag legte der deutsche Leitindex 0,65 Prozent auf 10 028,35 Zähler zu. Nun nimmt er Anlauf auf sein Allzeithoch bei 10 050,98 Punkten, das er im Juni erreicht hatte. Grundsätzlich trieben die Hoffnung auf weitere Anleiheaufkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Angst vor Minuszinsen auf Spareinlagen die Anleger in Aktien, sagte Kapitalmarktstratege Oliver Roth von der Bank Close Brothers Seydler.
Dabei hatten vor nicht allzu langer Zeit noch die Moll-Töne an der Börse dominiert. Vor allem Sorgen über einen möglichen Konjunkturknick hatten den Dax bis Mitte Oktober unter 8400 Punkte gedrückt. Diese Bedenken scheinen nun endgültig verdrängt. So war die wichtige US-Wirtschaft im dritten Quartal überraschend kräftig gewachsen.
Einen entscheidenden Impuls für den Sprung über die Marke von 10 000 Punkte lieferte am Dienstag die Schweizer Bank Credit Suisse. Sie hatte sich positiv zum deutschen Aktienmarkt geäußert.
Für Schwung dürfte nach Einschätzung von Commerzbank-Experten auch eine weitere Lockerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank im ersten Halbjahr sorgen.
Erst jüngst hatte EZB-Präsident Mario Draghi die Bereitschaft der Notenbank bekräftigt, den Kampf gegen Niedriginflation und Wachstumsschwäche auszuweiten. "Größe, Tempo und Zusammensetzung" von Wertpapierkäufen könnten angepasst werden, sagte Draghi. Die EZB lässt damit die Tür für breitangelegte Anleihekäufe (quantitative Lockerung) weit geöffnet. Aktuell versucht die EZB noch, Banken über den Kauf von Pfandbriefen und Kreditpaketen zu entlasten. Das soll Freiräume für neue Darlehen schaffen und die lahmende Kreditvergabe in Schwung bringen. (dpa)