Berlin. Verdi fordert mehr Geld für Erzieher und Sozialarbeiter. Die Rede ist von einem Gehaltsplus von zehn Prozent. Droht jetzt ein neuer Arbeitskampf – fünf Jahre nach dem Groß-Streik, der Eltern vor massive Probleme stellte?

Die Gewerkschaft Verdi fordert ein Gehaltsplus von durchschnittlich zehn Prozent für Erzieher und Sozialarbeiter und will diese Berufe damit aufwerten. Das soll in der anstehenden Tarifrunde für Beschäftigte in Sozial- und Erziehungsdiensten Anfang 2015 mit einer besseren tariflichen Eingruppierung erreicht werden.

"Wir wollen damit den Veränderungen im Anforderungsprofil Rechnung tragen", sagte Verdi-Chef Frank Bsirske am Montag in Berlin. Kitas seien zu einem wichtigen Lernort geworden, Sozialarbeit werde immer schwieriger und wichtiger. Soziale Berufe hätten einen Qualitätsschub vollzogen. "Ihre Aufwertung ist überfällig."

Beschluss steht Mitte Dezember an

Bei den anstehenden Verhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) geht es nicht um eine allgemeine Lohnrunde, sondern um die Einordnung der Berufe in der Vergütungsordnung. Verdi hat die Eingruppierungsregeln zum Ende dieses Jahres gekündigt. Die Tarifkommission soll die Forderungen am 18. Dezember beschließen.

Betroffen davon sind unter anderem Kinderpfleger, Erzieherinnen, Heilpädagogen und Sozialarbeiter in kommunalen Kindergärten und Sozialeinrichtungen. 2009 wurde die Tarifrunde für rund 220.000 Beschäftigte der Sozial- und Erziehungsdienste bundesweit von wochenlangen Streiks in Kindergärten und Kitas begleitet.

Streiks nicht ausgeschlossen

Stehen erneut massive Arbeitskämpfe an? "Man steckt ja in der Psychologie der Arbeitgeberseite nicht drin, ausgeschlossen ist das nicht", sagte Bsirske. Er rechne mit "Verhandlungen, die sich über mehrere Monate hinziehen." Die massiven Streiks von 2009 müssten sich nicht wiederholen. "Auch wenn es nicht schaden kann, wenn man sich auf so etwas vorbereitet." (dpa)