Essen. Vollmondnächte verheißen in der Regel nichts Gutes. Wenn der Erdsatellit sich in naturmagischer Schönheit zeigt, bedeutet das für Erdenbewohner Verwirrung und Chaos. Das spüren Insassen und Pfleger der Bradfilder Psychiatrie deutlich. Der Amoklauf eines Patienten scheint geradezu logisch.

Vollmondnächte verheißen in der Regel nichts Gutes. Wenn der Erdsatellit sich in naturmagischer Schönheit zeigt, bedeutet das für Erdenbewohner Verwirrung und Chaos. Das spüren Insassen und Pfleger der Bradfilder Psychiatrie deutlich. Der Amoklauf eines Patienten mit Beil scheint eine geradezu logische Konsequenz der Mondphase zu sein.

Profiler Tony Hill greift mutig ins Geschehen ein - und wird schwer verletzt. Beim fünften Fall des nicht zuletzt dank unstrittig qualitätsvoller TV-Adaptionen beliebten Duos Hill/Jordan muss der Psychologe allerdings überwiegend vom Krankenbett aus ermitteln - gestört durch die Auftritte seiner kalt-exzentrischen Mutter, die ihn gnadenlos mit seiner Kindheit konfrontiert.

Zwei thematisch sehr unterschiedliche Fälle

Inspektorin Carol Jordan sieht sich mit gleich zwei komplexen Ermittlungen konfrontiert. Der plötzliche Tod des Fußballstars Robbie Bishop bleibt mysteriös, ein Attentat auf das Fußballstadion lässt dagegen einen terroristischen Hintergrund vermuten. Val Mc Dermids jüngster Thriller "Schleichendes Gift" (Knaur TB, 8,95 €, S.544) verknüpft zwei thematisch sehr unterschiedliche Fälle miteinander. Beide erregen die Aufmerksamkeit der Medien, beide erweisen sich als wesentlich komplexer als gedacht.

Während der Leser die Vorbereitungen des Attentäters begleitet, gerät die Auflösung des Giftmords zum überraschenden Moment. Val McDermid erweist sich in ihrem neuen Roman einmal mehr als souveräne Erzählerin, die unterschiedliche Handlungsstränge spannungsvoll zu verbinden weiß. Wir sagen: Bravo! BiB