Der Himmel im Osten verkündet das Ende des Winters und den Beginn einer neuen Jahreszeit.Venus ist der strahlende Abendstern. Merkur, Mars und Jupiter bleiben unsichtbar
Die beiden Sternbilder Großer Wagen und Cassiopeia gehören zu den "Nordkreissternbildern", sie gehen in unseren Breiten niemals unter. Sie stehen zur Monatsmitte in etwa in gleicher Höhe östlich und westlich des Polarsternes. In der nördlichen Himmelshälfte liegen zwischen ihnen Cepheus, Kleiner Bär und Drache. Im Westen beginnen Widder und Andromeda unterzugehen. In der Gegenrichtung Nordost steigt der Bärenhüter Bootes herauf. Wir erinnern uns daran, dass der nächtliche Himmelsumschwung von Ost nach West die Spiegelbewegung der Erddrehung von West nach Ost ist. Der Polarstern markiert ungefähr den Durchstoßpunkt der Erdachse mit der Himmelssphäre.
Auf der Verbindungslinie, von Nord über den Zenit nach Süd, dem Meridian, liegt jetzt das Sternbild Zwillinge und tief im Süden der Große Hund mit dem Hauptstern Sirius. Die Wintersternbilder Orion, Stier und Fuhrmann rutschen schon in die westliche Himmelshälfte. Die östliche Himmelshälfte kündet schon vom Winterende und der aufkommenden neuen Jahreszeit, dem Frühling. Nach Osten reihen sich nämlich an die Zwillinge die Frühlingssternbilder Krebs, Löwe und Jungfrau.
Ein auf dem Kopf stehendes Y markiert die Sternenanordnung des Krebses. Es sind schwache Sterne, aber die Mühe lohnt, diese markante Form aufzuspüren. Der Sternsage nach soll der Krebs eine fliehende Wasserjungfrau für den Göttervater Zeus festgehalten haben. Andererseits wurde der Krebs von Hera auf Herkules bei seinem Kampf gegen die Wasserschlange gehetzt. Herkules zertrat ihn. Um dem Krebs zu ehren, wurde er von dem obersten Götterpaar an den Himmel versetzt.
Die Wasserschlange hat ihren Kopf unterhalb des Krebses und windet sich nach Südost zum Horizont. Das Sternbild Löwe, mit Regulus als Hauptstern, ist der Blickfang im Osten. Zurzeit steht der Planet Saturn vor dieser Sternenanordnung. Das Sternbild Jungfrau schließt an und ist zur Mitternacht aufgegangen.
Die Wissenschaft hat die Einteilung der Planeten neu geordnet. Grund sind neu entdeckte Planetensysteme um andere Sterne. Pluto wurde dabei zu einem Zwergplaneten. Im Vergleich zu den großen Planeten Erde oder Jupiter hat er zu wenig Masse, um seine Umgebung von anderen kosmischen Kleinkörpern frei zu räumen. Außerdem wurden in seiner Bahnumgebung andere Zwergplaneten entdeckt, die sogar größer sind. In unseren Monatsvorschauen beschäftigen wir uns ausschließlich mit den freisichtigen Planeten. Uranus, Neptun und alle Zwergplaneten sind nur mit dem Teleskop zu sehen.
Die Planeten Merkur, Mars und Jupiter bleiben unsichtbar; sie stehen zu nahe bei der Sonne. Venus ist nun der brillante Abendstern, der am 19. seine maximale Helligkeit von -4.6 Größenklassen erreicht. Saturn läuft auf seine Oppositionsstellung zu. Mit 0,5 Größenklassen Helligkeit erscheint er fast 100-mal schwächer als Venus. Zur Monatsmitte geht er gegen 19.30 Uhr auf. Man kann ihn die ganze Nacht im Sternbild Löwe beobachten. Am 11. wandert der Mond an Saturn in rund 12,5 Monddurchmessern vorbei.
Die erwähnten Stern- oder Planetenhelligkeiten sind ein Maß für die Intensität der Strahlung. Gerade noch sichtbare Sterne haben die Helligkeit 5. Sterne oder Planeten heller als 0. Größe bekommen negative Helligkeitsmaßzahlen. Die Skala wurde von den Griechen in den ersten Sternkatalogen eingeführt. Die in der Abenddämmerung erscheinenden ersten Sterne erhielten die Helligkeitsgröße 1, die nächsten Sterne 2 und sofort bis die schwächsten Sterne mit 5 bei völliger Dunkelheit bezeichnet waren.