Duisburg. Die ehemalige Speditionsinsel in Duisburg-Ruhrort soll für das Kulturhauptstadtjahr als "Mercatorinsel" zum spektakulären Veranstaltungsort umgebaut werden.

Kommissar Schimanskis Film-Kulisse wird zur Bühne für die Kulturhauptstadt 2010. Die früher industriell genutzte Speditionsinsel im Ruhrorter Hafen, deren Kräne ein Wahrzeichen der Stadt waren, soll als „Mercatorinsel” zum attraktiven Veranstaltungsort für kulturelle Inszenierungen werden.

Wie aus dem Duisburger Rathaus zu erfahren war, soll auf einem sieben Hektar großen Gelände eine Open-Air-Arena für 6000 Menschen entstehen. Für den Zugang zur Insel soll eine spektakuläre Treppen-Konstruktion mit Aufzug sorgen, die die Besucher von der benachbarten Friedrich-Ebert-Brücke herabführt.

Klassik trifft Rio Reiser

Spätestens beim Local-Heroe-Projekt der Kulturhauptstadt 2010 werden sich hier mit dem Projekt „Ruhrort-Träume” internationale Künstler präsentieren. Finanziert wird das Projekt von der Firma Haniel, die zu den Hauptsponsoren für das Kulturhauptstadt-Festival gehört. 2010 soll der gesamte Hafenstadtteil Ruhrort mit seinen Plätzen, Kränen und Hafenbecken für Performances, Theater-Aufführungen und Konzerte genutzt werden. So wird sich Duisburg 2010 mit einem Programm unter dem Thema „Hafen der Kulturhauptstadt” präsentieren, das auch zum Motto des Festivals „Duisburger Akzente” gemacht wird.

Zu erwarten ist auf der Mercatorinsel eine spektakuläre Eigenproduktion, in der der Moerser Theater-Chef Ulrich Greb die Duisburger Philharmoniker mit Künstlern des Sprechtheaters sowie der Pop- und E-Musik zusammenbringt. Eine Inszenierung, die dem charismatischen Musiker Rio Reiser gewidmet ist, der im Jahr 2010 60 Jahre alt geworden wäre.

Zu den weiteren Höhepunkten des Kulturhauptstadt-Programms dürfte der Auftritt der katalanischen Theatergruppe „La Fura dels Baus” auf einem 60 Meter langen Schiff gehören, die ihren Durchbruch 1992 bei der Eröffnung der Olympiade in Barcelona hatte.

Wie ein Sprecher der Firma Haniel betonte, werde man das Projekt finanziell fördern, wenn damit eine gewisse „Nachhaltigkeit” verbunden sei. Man setze nicht auf kurzlebige Show-Events, sondern auf einen langfristigen Nutzen für die Stadt und die Region.

Wie der Duisburger Umweltdezernent Dr. Peter Greulich betonte, werde derzeit für die Mercatorinsel ein städtebaulicher Wettbewerb vorbereitet, an dem sich internationale Landschaftsplaner und Architekten beteiligen können. Unterstützt werde das Projekt vom NRW-Umweltministerium.

Die Bau- und Gestaltungsphase für die Mercatorinsel, die von der Ruhrorter Schifferbörse einen weiteren Brücken-Zugang erhält, soll bis 2012 abgeschlossen sein. Denn in diesem Jahr wird hier auch im Rahmen der „Duisburger Akzente” der 500. Geburtstag des berühmten Kartographen Gerhard Mercator gefeiert.