Dortmund/Hamm. Der Autofahrer ahnte nichts Gutes, als er auf der Autobahnbrücke über der A2 eine Gestalt erspähte. Plötzlich flog eine Flasche auf die Fahrbahn, verfehlte nur knapp seinen Wagen. Wegen versuchten Mordes muss sich der Flaschenwerfer (28) seit gestern vor in Dortmund verantworten.

Dass an jenem 13. September 2008 auf der A 2 in Höhe der Raststätte Hamm-Rhynern nichts passierte, ist der Fahrkunst und Reaktionsschnelligkeit aller Fahrer zu verdanken, die damals sofort bremsten und ausweichen konnten. „Ich habe immer ein komisches Gefühl bei Brücken, vor allem seit dieser Tragödie in Norddeutschland”, erzählte ein Mercedesfahrer als Zeuge und spielt damit auf den Holzklotz-Wurf an, bei dem eine Mutter getötet wurde. Daher habe er die Gestalt oben auf der Brücke genau beobachtet. Der Alptraum wurde wahr: „Ich stieg in die Eisen, konnte ausweichen.” Eine gefüllte Plastiktüte sowie kurz darauf die Plastikflasche verfehlten nur knapp seinen Wagen.

Der Angeklagte, der damals 2,2 Promille Alkohol intus hatte, gestand unumwunden den Wurf. „Ich wollte niemanden gefährden, oder gar töten.” Erschrecken, ja, erschrecken wollte er die Autofahrer. „Wie ich auf dieses Idee kam, weiß ich nicht.” Das Urteil soll am 11. März gesprochen werden.