Goslar. Ältere Autofahrer sollen auch künftig nicht zum „Senioren-TÜV”, zu einer Untersuchung, ob sie noch fahrtüchtig sind. Diese Meinung vertritt zumindest der Verkehrsgerichtstag in Goslar.

Experten haben sich gegen den "Senioren-TÜV" beim Führerschein ausgesprochen. Hintergrund der Diskussion ist eine EU-Richtlinie, nach der ab 2013 Führerscheine nur noch zeitlich befristet – für 15 Jahre – ausgestellt werden. Die Umsetzung dieser Richtlinie kann bedeuten, dass die Bundesregierung die Verlängerung auch älterer Scheine an Bedingungen knüpft. Im Gespräch ist dabei vor allem die Frage, ob ältere Autofahrer zukünftig nachweisen müssen, dass sie den Anforderungen des Straßenverkehrs gerecht werden. Das lehnen die Experten ab und verweisen auf Erfahrungswerte, nach denen Ältere ihre Fahrleistung dem körperlichen Abbau anpassen.

Wenig Aussichten räumen viele Teilnehmer des Verkehrsgerichtstages einer Geschwindigkeitsmessung durch „Section-Control” ein. Bei diesem System, das Österreich bereits praktiziert, wird die Durchschnittsgeschwindigkeit eines Autos in einer mehrere Kilometer langen Zone gemessen. Dafür werden die Fahrzeuge zu Beginn und am Ende der Zone fotografiert. Kritiker bemängeln, dass damit ein Generalverdacht gegen alle Autofahrer erhoben wird. Außerdem fürchten sie, dass die Fotos der gesetzestreuen Fahrer nicht gelöscht werden und so der „gläserne Autofahrer” Wirklichkeit wird.

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