Essen. Aus Verärgerung hat RWE-Chef Jürgen Großmann einen Brief an Umweltminister Gabriel (SPD) geschrieben. "Lieber Sigmar", schrieb Großmann. "Es freut und ehrt mich ja sehr, dass Du mich als Freund bezeichnest." Und dann legte der RWE-Chef los.
RWE-Vorstandschef Jürgen Großmann fühlt sich nach eigenen Worten durch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) „in ein falsches Licht gestellt”. Dies schrieb Großmann dem Minister in einem Brief, der der WAZ-Gruppe vorliegt. Gabriel hatte Großmann in einem WAZ-Interview namentlich angesprochen und der Energiewirtschaft vorgeworfen, sie spekuliere auf einen milderen Gesetzentwurf zur Abscheidung und Lagerung von Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken (Fachjargon: Carbon Dioxide Capture and Storage – CCS). Das Scheitern des CCS-Gesetzentwurfs bezeichnete Gabriel als „Skandal”. Dazu bemerkte Großmann in dem Brief an den Minister: „An RWE oder aber auch mir persönlich hat es nicht gelegen. Wir haben das Gesetz weder hintertrieben noch uns kritisch geäußert.” Großmann fügte hinzu: „Ich darf Dich bitten, dies in Zukunft korrekt wiederzugeben."