Essen. Kurz nach dem Umbau des Essener Kirmesplatzes zum zentralen Straßenstrich hat ein Teil der Frauen und Freier sich in Bergeborbeck einen zweiten Standort gesucht. Die Stadt versucht mit abendlichen Vollsperrungen die Etablierung des zweiten Straßenstrichs zu verhindern.

Auf der Econova-Allee in Bergeborbeck etabliert sich derzeit ein zweiter Straßenstrich - sehr zum Mißfallen der Stadt, die Millionen in den Umbau des Kirmesplatzes zum zentralen Verrichtungsstandort investiert hatte. Seit Montagabend gibt es darum abendliche Vollsperrungen der Allee.

„Der neue Straßenstrich ist ein Witz und nicht auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt”, heißt es im Internet im Aufruf eines „Freudenmobil-Teams”. Einige der Frauen, die in Wohnwagen arbeiten, und etliche Freier, kritisieren den Standort Kirmesplatz, weil sie dort im Scheinwerferlicht stehen, weil sie aus dem benachbarten Gewerbegebiet von Schaulustigen gefilmt würden und weil sie Überwachung durch die Behörden befürchten. Außerdem hatte die Polizei schon im Vorfeld in Frage gestellt, ob sich osteuropäische Frauen, drogensüchtige Prostituierte und der so genannte „Hausfrauenstrich” an einem Standort bündeln ließen. Bis zur Kirmesplatz-Öffnung hatten sie an drei verschiedenen Straßen im Nordwesten der Stadt gestanden.

Die Stadt will die Entstehung eines zweiten Strichs unbedingt verhindern und stellt sich auf ein Katz- und Maus-Spiel ein. Nächster Treffpunkt: vermutlich am Hafen.