Berlin/Bochum. Fiat würde bei einer Übernahme von Opel die drei deutschen Werke in Bochum, Rüsselsheim und Eisenach erhalten. Der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel reagierte zurückhaltend auf die Vorstellung des Fiat-Chefs. „Unsere Skepsis ist noch nicht ausgeräumt”, sagte Einenkel der WAZ.

Fiat würde bei einer Übernahme von Opel die drei deutschen Werke in Bochum, Rüsselsheim und Eisenach erhalten. Gefährdet sind nach den Plänen des Konzerns der Standort Kaiserslautern mit 3500 Beschäftigten und weitere Fabriken in anderen europäischen Ländern. „Opel soll als Marke erhalten bleiben”, sagte Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach einem Gespräch mit Fiat-Chef Sergio Marchionne am Montag in Berlin.

Der Vorstandvorsitzende von Fiat, Sergio Marchionne (Foto: ddp)
Der Vorstandvorsitzende von Fiat, Sergio Marchionne (Foto: ddp) © ddp

Fiat ist einer von mehreren Interessenten für die Traditionsfirma Opel. Zuvor hatte schon das kanadisch-österreichische Unternehmen Magna bei der Bundesregierung vorgesprochen.

Skepsis beim Betriebsrat

Ohne Staatshilfe könnte der stark verschuldete Fiat-Konzern die Übernahme von Opel nicht stemmen. „Fiat will ohne eigene Schulden einsteigen”, berichtete Guttenberg. Nach vorläufigen Schätzungen werden europaweit zwischen fünf und sieben Milliarden Euro benötigt. Wie hoch der deutsche Anteil an den Sanierungshilfen wäre, ließ der Minister offen.

Der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel reagierte zurückhaltend auf die Vorstellung von Fiat-Chef Marchionne. „Unsere Skepsis ist noch nicht ausgeräumt”, sagte Einenkel der WAZ. „Entscheidende Fragen bleiben ungeklärt.” Der Betriebsrat kritisierte, dass der Fiat-Chef die Motorenfertigung im Werk Kaiserslautern infrage stelle. Einenkel warnte, auch in Bochum seien rund 600 Arbeitsplätze abhängig von der Getriebeproduktion.

Mehr zum Thema: