Essen. Eine Bewerberin im australischen Miss-Universe-Vorentscheid schockiert die Mediziner.

„Sechs bis acht gesunde Mahlzeiten” esse sie pro Tag, erklärte das australische Model Stephanie Naumoska in einem Fernsehinterview. Nun wären die Essgewohnheiten der 19-Jährigen für die Weltöffentlichenkeit von eher geringem Interesse – hätte sie nicht beim australischen Vorentscheid zur Wahl der „Miss Universe” durch einen Körper auf sich aufmerksam gemacht, der bei Medizinern Magersuchts-Alarm auslöst: 49 Kilo wiegt sie bei einer Größe von 1,80 Meter. Das entspricht einem Body-Mass-Index von 15,1. Der BMI wird errechnet aus Größe und Gewicht, normal wäre für eine 19-Jährige ein Index von 19 bis 24.

Kritik an Veranstaltern

Ärzte und Politiker in Australien kritisieren die Veranstalter, weil Naumoska zum Wettbewerb überhaupt zugelassen wurde – als grundfalsches Vorbild für viele junge Frauen. Wettbewerbsdirektorin Deborah Miller verteidigte laut einem Bericht des britischen „Guardian” den Körperbau Naumoskas mit dem Hinweis, sie stamme aus Mazedonien: „Die Menschen dort haben lange, schmale Körper und leichte Knochen.” Die Vorsitzende des Australischen Ärzteverbandes, Rosanna Capolingua, lässt derartige Ausflüchte nicht gelten. Sie fordert, der Miss-Universe-Wettbewerb solle einen BMI von 20 bei den Models voraussetzen.

Stephanie Naumoska hat den Wettbewerb in ihrer Heimat nicht gewonnen. Dafür aber weltweit die schwelende Debatte um das Schönheitsideal der Modewelt neu entfacht.

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