Essen. Bei der WAZ-Telefonaktion gaben Experten wertvolle Tipps, wie Verbraucher Strom oder Sprit sparen können.
Wie sehr sich die Menschen für Energiesparen interessieren, zeigte sich gestern bei der WAZ-Telefonaktion zum Thema Energieeffizienz. Dirk Mobers (Energie-Agentur NRW), Peter Blenkers (Verbraucherzentrale NRW), Heinz-Gerd Lehmann (ADAC Nordrhein) und Volker Bocklenberg (Architektenkammer NRW) beantworteten viele Fragen von Lesern zum Energiesparen. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.
Wann sollte man ein Haus energetisch sanieren, und was gilt es bei einem Neubau zu beachten?
Grundsätzlich sollte man immer überlegen, ein Haus energetisch zu sanieren – also die Dämmung zu verbessern, alte Heizungen auszutauschen oder erneuerbare Energien einzusetzen. Bei einem Neubau kann man viel Energie mit dem so genannten Passivhaus-Standard sparen. Das umfasst etwa den Einbau von Wärmepumpen oder den Einsatz von Solartechnik. Eines ist aber wichtig: Vorher sollte immer ein Energieberater hinzugezogen werden. Dieser könnte von der Energie-Agentur NRW (Infos unter 01803/19 00 00) oder von der Verbraucherzentrale kommen (www.vz-nrw.de).
Was kostet die Beratung?
Die Verbraucherzentralen nehmen 60 Euro für eine 90-minütige Beratung. Die Energie-Agentur NRW bietet einen Gebäude- und Solar-Check für 25 Euro und die „Startberatung Energie” für 48 Euro an.
Was gibt es für Fördermöglichkeiten?
Das Land NRW fördert energiesparende Neubauten mit bis zu 5000 Euro, dazu kommen Mittel für Solartechnik. Für den Austausch von Heizungen gibt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Zuschüsse, die KfW-Förderbank gewährt zinsgünstige Darlehen. Auch für eine energetische Gebäudesanierung vergibt die KfW günstige Kredite. Informationen unter www.mein-haus-spart.de oder 01803/19 00 00.
Wie kann man Energie bei Haushaltsgeräten sparen?
Einer der größten Stromkiller sind alte Kühlschränke. Sie verbrauchen rund 700 Kilowattstunden (140 Euro) pro Jahr. Neue „A++”-Geräte verbrauchen weniger als die Hälfte. Bei einer Lebensdauer von 15 Jahren rechnet sich da eine Neuanschaffung. Ähnliches gilt für weitere Geräte. Dazu haben die Verbraucherzentralen die Broschüren „Sparsame Haushaltsgeräte” und „99 Wege Strom zu sparen” herausgegeben, die es kostenlos in den Verbraucherzentralen gibt. Zudem sollte man bei allen Geräten den „Stand-By-Modus” ausschalten. Das spart im Schnitt 80 Euro im Jahr.
Wie kann man umweltfreundlicher Auto fahren?
Beim Starten sollten Autofahrer nicht das Gaspedal treten. Zudem sollten sie schnell die Gänge wechseln, also zum Beispiel bereits bei 50 km/h in den vierten Gang schalten. Weitere Tipps: Mit 0,2 Bar mehr Luftdruck in den Reifen als empfohlen zu fahren und das Licht nur einzuschalten, wenn es benötigt wird. Wer dies alles beherzigt, kann locker 1,5 Liter pro 100 Kilometer sparen. Daneben gilt es, das Auto rasch sommerfest zu machen – also „Altlasten” wie Schneeketten aus dem Kofferraum oder Skiträger zu entfernen, vor allem aber Sommerreifen aufzuziehen (Ersparnis: bis zu 0,6 Liter pro 100 km).
Wann lohnt sich ein Hybrid-Auto oder ein Gas-Pkw?
Wer viel in der Stadt fährt, ist mit einem Hybrid-Fahrzeug (eine Kombination aus elektrischem Antrieb und Benzin- oder Dieselmotor) gut beraten. Damit lässt sich im Stadtverkehr 20 Prozent sparen. Allerdings sind Hybrid-Pkw auch teurer als Benziner, so dass man die Kosten genau vergleichen sollte. Das gilt auch für neue Gasautos.
Bei älteren Fahrzeugen lohnt sich laut ADAC keine Umrüstung auf Erdgas, da die Umbaukosten zu hoch sind. Die Umrüstung auf Autogas ist günstiger, doch auch hier sollte man vorher mit Fachleuten sprechen. Fragen zu diesen Themen beantwortet auch der ADAC unter 0180/510 11 12. Unter der Nummer erhält man zudem Informationen zu Spritspartrainings.