Den Gegnern Grüner Gentechnik geht es wie den Atomkraftgegnern: Ihre Zahl ist groß, aber sie waren bislang relativ machtlos gegen die Chemie- und Stromkonzerne.

Und auch das ist gleich bei der Genmanipulation von Pflanzen und Kernenergie: Es gibt sie überall – schon lange – und trotzdem haben viele Menschen Angst davor. Unsere Schweinemäster füttern längst mit Genmais und Gensoja aus Übersee, und in den meisten Ketschup-Flaschen finden sich genveränderte Bestandteile.

Die Konsumenten in Deutschland haben es bislang überlebt. Die Leidtragenden sind aber jetzt schon die Bauern in Südamerika, die sich mit Gensoja die Böden ruinieren, oder die Landwirte in Indien, die sich mit genmanipulierter Baumwolle in völlige Abhängigkeit der Konzerne wie Monsanto, Bayer und BASF begeben. Sie kaufen ihnen Saatgut und Pestizide gleichzeitig ab – zu steigenden Preisen.

Die meisten Konsumenten wollen keine Einheits-Genlebensmittel. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner hat sich im Superwahljahr auf die Seite der Wähler geschlagen. Wer sollte Böses dabei denken?

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