Datteln. Ein Vater aus Datteln hat seine Tochter schon im Säuglingsalter missbraucht. Auch an seinem Enkelkind und anderen Kindern verging er sich in weniger schwerer Art. Ein Kollege entdeckte Fotos auf seinem Dienst-Computer und alarmierte die Polizei.
Dem Mut eines Programmierers aus Duisburg ist es höchstwahrscheinlich zu verdanken, dass ein Familienvater aus Datteln nicht länger Kinder missbrauchen kann. Der 52-Jährige hatte seinen Arbeitskollegen dabei erwischt, wie dieser sich auf dem Dienst-PC eindeutige Fotos anschaute. Er hatte die Bilder heimlich kopiert – und nach hartem Ringen mit sich selbst die Polizei eingeschaltet.
„Das war eine wirklich schwere Entscheidung”, sagte der Duisburger am Freitag vor der 1. Jugendschutzkammer in Recklinghausen, schließlich ging's um einen langjährigen Kollegen. Doch so habe er wahrlich „Rückgrat gezeigt und Zivilcourage”, lobte der Vorsitzende Richter.
Die Polizei fuhr bei dem Dattelner vor, nahm ihn fest und fand ein Tagebuch, in dem dieser viele Missbrauchsfälle minutiös notiert hatte. Opfer der sexuellen Übergriffe sollen vor allem kleinste Kinder geworden sein, so die Anklage. Die eigene Tochter soll der 51-Jährige bereits im Alter von einem Jahr missbraucht haben: Windeln hielten ihn nicht auf. Und es ging weiter, bis sie zehn Jahre alt war. Auch den Sohn ließ er nicht in Ruhe, ebensowenig drei Kinder aus der Nachbarschaft und seine Enkelin. Die Anklage spricht von 655 Fällen in knapp 25 Jahren.