Essen. Das neue Miniatur-Kunstherz, das etwa 1,9 Liter Blut pro Minute bewegt (menschliches Herz fünf bis sechs Liter) wird nicht anstelle des eigenen Herzens eingesetzt. Wie eine Art Außenbordmotor sitzt es im linken Oberbauch, erklärt der Herz-Chirurg Prof. Jakob.

Minimal-invasiv eingefügt – also ohne den Brustkorb chirurgisch zu öffen – wird es mit dem Schwung des Blutes in der Beinschlagader hochgespült, um diese dann mit der Schlüsselbeinschlagader zu verbinden. Eine klassische Umleitung, damit das eigene Herz geschont wird – aber dennoch normal und in Ruhe weiterschlägt. Unterstützt durch die Kraft des zweiten Herzens, so der Arzt.

Gefahr von Schlaganfällen gebannt

„Mit Hilfe des Kunstherzens erfüllenwir Wesentliches: Der Blutstrom in den großen Gefäßen kann endlich wieder reguliert werden”, so Prof. Jakob. Nur ein normaler Blutstrom veranlasst das Herz zur Produktion „gesunder Hormone”, die zur Regulierung des Kreislaufes nötig sind. Bei der Herzschwäche hingegen ist der Blutstrom außer Kontrolle, was eine Hormonlage erzeugt, die die Gefäße zu eng stellen: Das bedeutet Gefahr für alle Organe – fürs Herz, aber auch für die Niere, sagt Jakob.

Das neue Kunstherz aus Kalifornien verfüge noch über einen weiteren großen Vorteil: Da die Schlüsselbeinschlagader keine Verbindung zum Gehirn habe, könne es durch den Einsatz der Maschine nicht zu Embolien, also Ablösung von Blutpfropfen kommen. Damit sei die Gefahr von Schlaganfällen gebannt. Ein „Riesenvorteil” gegenüber den herkömmlichen künstlichen Herzen, die genau hier ihr größtes Risiko aufwiesen.

Mehr zum Thema:

Die Kraft des zweiten Herzens