Hamburg. Die 2007 verstorbene Schauspielerin Evelyn Hamann galt zu Lebzeiten als zurückhaltend und natürlich – Austern mochte sie, heißt es, ebenso aber ein Bier in einer Kneipe. Diese Bodenständigkeit spiegelt sich auch in ihrem Schmuck wider - der wertvolle Nachlass wurde versteigert.

Auch dieses Medaillon von Evelyn Hamann wird versteigert. (Fotos: ddp)
Auch dieses Medaillon von Evelyn Hamann wird versteigert. (Fotos: ddp) © ddp

Die 27 Stücke stammen aus dem Besitz von Hamanns Nichte und Patentochter, Stephanie Hamann. „Ich möchte den zahlreichen Fans, die meine Tante zu Lebzeiten und auch heute noch verehren, die Gelegenheit geben, ein persönliches Erinnerungsstück zu erwerben”, hatte die Nichte über das Auktionshaus Schopmann mitteilen lassen.

Dessen Sprecherin Birgit Eickbohm, die Evelyn Hamann persönlich kannte, pflegt auch zu Stephanie Hamann einen guten Kontakt. „Natürlich behält sie ihre Lieblingsstücke”, sagt die Sprecherin. Versteigert werde Schmuck, der weniger bedeutend sei für die Nichte, die insgesamt 35 Colliers, Armbänder, Uhren, Ringe und Ohrringe geerbt habe.

Erschwingliche Schönheit

Finanziell bereichern wolle sich Stephanie Hamann keinesfalls, betont Eickbohm. Das zeige auch der Wert der Schmuckstücke, ergänzt Schopmann-Chefin Silvia Wanagat. Tatsächlich ist der Schmuck, den Hamann oft von Reisen mitbrachte, erschwinglich: Für die Mehrheit der Stücke liegt das Mindestgebot unter 100 Euro, dazu gehören ein Silberring mit schwarzem Stein (fünf Euro) oder ein Collier aus 28 Gramm Silber (25 Euro). Das höchste Mindestgebot liegt bei 450 Euro für ein Goldcollier aus 14 Karat. Einfachen Schmuck zu eleganter Abendrobe zu tragen, habe Hamanns Persönlichkeit ausgemacht, beschreibt Eickbohm.

Mit Schopmann hat sich Stephanie Hamann nicht nur das älteste Auktionshaus Deutschlands ausgesucht, sondern auch ein erfahrenes in Sachen Prominenten-Nachlass. 1823 im niedersächsischen Stade von Wilhelm Schopmann gegründet, versteigerte das Unternehmen zunächst Schiffsladungen und nach dem Umzug nach Hamburg Möbel und Hausrat.

In würdevoller Form

In jüngster Vergangenheit aber versteigerte Schopmann die Nachlässe der Schauspielerin Inge Meysel (1910-2004), der Schauspielerin, Regisseurin und Theaterleiterin Ida Ehre (1900-1989), des Violinisten Helmut Zacharias (1920-2002), des Schauspielers Hans Albers (1891-1960) und des Dichters Friedrich Nietzsche (1844-1900). Die Auktion des Hamann-Schmucks werde in der bei prominenten Nachlässen üblichen würdevollen Form ablaufen, hieß es.