Elf Minuten: Das reicht für eine Kaffeepause. Für fundierte psychologische Arbeit nicht.
Natürlich braucht nicht jeder Heranwachsende schulpsychologische Einzelbetreuung. Aber wie soll jemand, der nichts über die Betreffenden weiß, unterscheiden, wer Hilfe braucht und wer nicht?
Unser Schulsystem setzt auf Leistung, der Druck wächst. Aber Leistung kann nur bringen, wer nicht ständig mit Frustrationen leben muss.
Heranwachsende müssen nicht nur Matheaufgaben in Zentralen Prüfungen lösen können. Sie müssen auch lernen, mit ihren Stärken und Schwächen umzugehen.
Und Lehrer sind nicht nur dazu da, die Inhalte ständig neuer Kernlehrpläne abzuarbeiten. Sie sind auch Pädagogen.
Schulpsychologen könnten helfen. Mit mehr Zeit für Schüler und mehr Supervision für Lehrer.
Aber dafür müssten wir uns deutlich mehr Schulpsychologen leisten. Nicht erst zur Krisenintervention nach Amokläufen, wenn Frust in hilflosen Hass umgeschlagen ist. Sondern rechtzeitig, zur Prävention.