Essen. Post-Vorstand Frank Appel hat heftige Kritik von Verdi-Chef Frank Bsirske geerntet. Appel möchte, dass die Briefträger länger arbeiten und auf eine fest vereinbarte Lohnerhöhung verzichten.

Briefträger sollen länger arbeiten und auf eine fest vereinbarte Lohnerhöhung verzichten – das fordert Post-Chef Frank Appel. Andernfalls gebe es Entlassungen, drohte er in der „Bild”-Zeitung. Verdi-Chef Frank Bsirske pocht dagegen auf bestehende Tarifverträge.

Der WAZ sagte er: „Das, was Herr Appel fordert, entbehrt tariflich jeder Grundlage. Es ist auch in keiner Weise gerechtfertigt, schließlich ist das Briefgeschäft nach wie vor der größte Profitbringer für die Post.” Weiter sagte er: „Die Arbeitszeit zu verlängern, hieße, die Arbeitsplätze von tausenden Beschäftigten zu bedrohen. Darauf lassen wir uns nicht ein.”

Bsirske: "Keinerlei Notwendigkeit außer der, die Dividende zu steigern"

Appel stellte aufgrund der Umsatzeinbrüche durch die Wirtschaftskrise die für Dezember vorgesehene Lohnerhöhung um drei Prozent infrage. Bsirske wittert andere Motive: „Diese Stufe steht nicht zur Disposition. Dazu besteht keinerlei Notwendigkeit außer der, die Dividende zu steigern.” Der Verdi-Vorsitzende riet Appel, seinen Job ordentlich zu machen und nicht die Leute zu bedrohen, die für den Erfolg des Unternehmen stünden. „Mit einem solchem Vorstoß tut er sich und dem Unternehmen keinen Gefallen.”

Der Vorsteuergewinn aus dem Briefgeschäft war im ersten Quartal um 150 Millionen auf knapp 400 Millionen Euro gesunken.

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