Herten. 175 Millionen Euro investierte die Abfallbeseitigungsgesellschaft Ruhr (AGR) in die neue Verbrennungsanlage RZR II in Herten. Heute wird die MVA nach zweieinhalbjähriger Bauzeit erstmals mit Gewerbemüll gefüttert.
Mit der neuen Müllverbrennungsanlage „verfügt die AGR jetzt über eine einmalige Kombination von Siedlungs-, Gewerbe- und Industrieabfallverbrennung”, wirbt AGR-Sprecher Heinz Struszczynski. In den insgesamt vier Verbrennungslinien und zwei Drehrohrlinien können bis zu 600 000 Tonnen Siedlungsabfall und bis zu 112 000 Tonnen Sondermüll verbrannt werden. Der Unternehmenssprecher weist darauf hin, dass das RZR wegen seiner vorbildlichen Emissionswerte als eine der saubersten Müllverbrennungsanlagen der Welt gelte.
Besichtigung am Sonntag
Am kommenden Sonntag darf die Bevölkerung die Anlage besichtigen. Von 10 bis 18 Uhr öffnet die AGR im Industriegebiet Herten-Süd ihre Pforten. Unumstritten ist diese Einladung nicht. Sie stößt, genau wie die Erweiterung der MVA, auf die Kritik der Umweltschützer. „Es ist eine Schande, dass ein solches Projekt, das die gesundheitlichen Risiken für die Bürger noch erhöht, gefeiert wird”, schimpft Karl Kneipp von den Hertener Grünen.