Beach-Party beschäftigt 350 Polizisten: "Das ist eine neue Dimension von Internetportalen."

5000 Partywillige stürmten am Samstag einen Strand nahe Westerland auf Sylt. Der Grund: Nach einer gescheiterten Beziehung hatte der 26-jährige Christoph Stüber Lust zu feiern und lud kurzerhand im Internet zu der Beach-Party. Ganz legal übrigens. Denn obwohl jede Demonstration in Deutschland den Behörden gemeldet werden muss, sind solche Partyaufrufe „gesetzlich nicht geregelt. Das ist eine neue Dimension von Internetportalen”, sagt Matthias Menge, Pressesprecher der Bundespolizei.

Mit 350 Kollegen war die Polizei auf Sylt aufmarschiert, nachdem sie das Internet und die dortigen Reaktionen von Partywilligen ausgewertet hatte. „Die Veranstaltung verlief größtenteils friedlich”, so Menge. Allerdings sei es aufgrund hohen Alkoholkonsums zu fortgeschrittener Stunde zu Aggressionen gekommen. 14 Personen wurden auf der Insel in Gewahrsam genommen, in 20 Fällen sprach die Polizei einen Platzverweis aus.

Zu logistischen Problemen führte die Megaparty bei der Nord-Ostsee-Bahn (NOB), da die Zahl der Reisenden im Vorfeld nicht planbar war. „Wir hätten uns gewünscht, dass der Initiator bei seinen Planungen die Gegebenheiten des Bahnverkehrs berücksichtigt hätte”, erklärte der Geschäftsführer der NOB, Hagen Kalleja. Die NOB hatte alle zur Verfügung stehenden Bahnen in der Nacht zum Sonntag im Einsatz, hatte 40 zusätzliche Sicherheitskräfte an Bord der Züge eingesetzt. Ob die zusätzlichen Kosten dem Party-Initiator Stüber in Rechnung gestellt werden können, lässt die NOB derzeit prüfen. Und auch die Bürgermeisterin der Gemeinde Sylt, Petra Reiber, denkt über rechtliche Schritte nach: „Für den Einsatz vor Ort sind Polizei und DRK erhebliche Kosten entstanden.”