Essen. Dan Wiesel und Alysa Binder hatten eine Idee: Über den Wolken soll die Freiheit grenzenlos sein, auch für Tiere. Ryanair hatte auch ein Idee, die unüberwindbar geglaubte Grenzen hinter sich lässt: Menschen wie Vieh zu transportieren.
Als Hund, Katze oder Maus hat man über den Wolken bislang nichts zu lachen. Beim tierischen Lufttransport geht es erst ab in die enge Kiste und dann ab in den dunklen Frachtraum. Dieses Schicksal musste auch der Russell-Terrier Zoe erleiden, und dem verdankt die Tierwelt die erste Haustier-Luftlinie. Zoeleins Besitzer waren schockiert, wie Darling bei ihrem Umzug zwischen Koffern und Trolleys reisen musste.
Takräftig, wie Amis nun einmal sind, gründeten die Zoeologen Pet Airways. Ihre erste Maschine, bei der Käfige die Sitzplätze ersetzen, soll am 14. Juli abheben. Sogar eine Pinkelpausenzwischenlandung wird auf dem Weg von New York und L.A. – Rückflugticket 150 Dollar – eingelegt.
Es gibt Tier-Stewardessen („Wir bitten Sie nun, dass Fressen einzustellen und die Käfigtüren zu schließen”) – für die 50 fliegenden Dogs und Cats, was natürlich die kalauereske Frage nach dem Catering aufwirft. Besitzer dürfen nicht mitfliegen. Auch nicht im Gepäckraum.
Ryanair-Chef Michael O'Leary muss ein lustiger Ire sein, der gerne nach dem morgentlichen Whiskey zum Zähneputzen kräftig einen raushaut. Toilettengeld wollten die Billigleiner an Bord vor kurzem schon mal einführen. Für die Gepäckmitnahme hat sich Ryan ein besonders tolles System einfallen lassen, das darauf hinausläuft, dass man immer extra bezahlen muss. Jetzt regte O'Leary mit dem Vorschlag auf, Stehplätze in seinen Maschinen anbieten zu wollen. Mit Boeing habe man schon verhandelt, aber die amerikanischen Flugzeugbauer dementierten dies kühl.
Für die Stehplatzabteilung müsste sich Ryanair natürlich einen Namen einfallen lassen. Die beste von Ihnen hier eingehende Anregung belohnt der Rückspiegel mit einem Überraschungspaket. Nur so als Vorschlag: "Guantanamo Class" ginge vielleicht.