AUF EIN WORT Heinrich Hoffmanns "Struwwelpeter" ist eines der bekanntesten, aber auch eins der drastischsten Erziehungsbücher.
Der Frankfurter Arzt hatte einst behauptet, er habe das Buch 1844 in wenigen Wochen vor Weihnachten geschrieben und gezeichnet, um es seinem Sohn zum Fest zu schenken. Doch siehe da: Plötzlich ist ein Skizzenbuch zum "Struwwelpeter" aufgetaucht, das Wissenschaftlern bisher völlig unbekannt war. Genauer gesagt: Es ist schon wieder abgetaucht.
Denn ein 61-jähriger Sammler hat jetzt den Verlust des wertvollen Skizzenbuches bei der Polizei angezeigt. Er habe sich das Buch zuletzt in seiner Wohnung mit einem Bekannten angesehen, der ebenfalls "Struwwelpeter"-Fan sei. Nachdem der 73-jährige Bekannte gegangen war, fehlte das Buch.
Verstörend! Denn bei den drastischen Folgen von Unartigkeit, die selbst die "Struwwelpeter"-Skizzen zeigen, müsste dem 73-Jährigen doch jede Lust am Diebstahl vergangen sein.