Lottofee Franziska Reichenbacher rezitiert Glückslyrik, so zuckersüß, dass es fast schmerzt

Franziska Reichenbacher vollbringt das Kunststück, jede Woche Millionen Menschen mit strahlendem Lächeln zu enttäuschen. Insofern gibt es niemand Ungeeigneteren im ganzen Land, um eine CD übers Glück aufzunehmen . . . Wenn, ja, wenn da nicht eine Handvoll Glücklicher wäre, für die die Lottofee die richtigen Zahlen zieht.

Nun, was Franziska Reichenbacher auf „Glück. . . und auf einmal steht es neben Dir” (Ariola) versammelt, fällt nicht in die Klasse Hauptgewinn. Dabei ist gegen die Auswahl der Gedichte, die die sympathische Moderatorin rezitiert, gar nicht viel einzuwenden. Von Goethe über Ringelnatz bis zu Heinz Erhardt führt ihr lyrischer Streifzug.

Allein: Es hapert an zwei Dingen. Das eine ist die musikalische Untermalung, bei der Komponist Richard Blackwood schon jenseits der Erträglichkeitsgrenze vor sich hin pilchert. Das andere: Nicht jeder, der den Zahlenbereich von 1 bis 49 eloquent vorzutragen vermag, beherrscht es, mit seiner Stimme den großen Meistern Würde und Gewicht zu verleihen.

Es plätschert vor sich hin, was ein tiefgründiger Ausflug in die deutsche Glückslyrik hätte werden können – am Ende sind wir so klug als wie zuvor. Es empfiehlt sich eher, zum unvertonten Original zu greifen.